Fr, 21.02.2020 , 11:16 Uhr

Bayern 2019: Zahl der Verkehrstoten auf Tiefstand

Das Bayerische Landesamt für Statistik hat die Verkehrsunfallstatistik für 2019 veröffentlicht. Diese ist durchwegs positiv. In allen sieben Regierungsbezirken ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen so niedrig, wie noch nie. Die Zahl der Verkehrsunfälle in Bayern ist aber leicht gestiegen.

2019 sind in Bayern 541 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das sind über 12 Prozent (12,5%) weniger wie noch im vergangenen Jahr und der niedrigste Stand seit Aufzeichnung der Unfallstatistik im Jahr 1950.

Besonders stark ist die Zahl in Niederbayern gesunken. Hier gab es 70 tödliche Unfälle, im Vorjahr sind es noch 89 gewesen. Hauptunfallursache ist eine überhöhte Geschwindigkeit.

In der Oberpfalz sind 2019 52 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben, das sind zwei weniger als noch 2018.

 

Ausführliche Informationen und Tabellen finden Sie auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Statistik: https://www.statistik.bayern.de/presse/mitteilungen/2020/pm042/index.html

 

Meldung der Polizei Oberpfalz:

Auch im Jahr 2019 setzte sich der sowohl in Bayern als auch im Regierungsbezirk Oberpfalz festzustellende langfristige Trend steigender Verkehrsunfallzahlen fort. Mit insgesamt 37.616 registrierten Verkehrsunfällen wurde erneut ein neuer Höchststand im 10-Jahres-Vergleich erreicht (2018: 36.385; +3,4 %). Hauptursächlich für die gestiegenen Gesamtunfallzahlen war die Entwicklung im Bereich der Verkehrsunfälle im Kurzaufnahmeverfahren (sogenannte „Kleinunfälle“) und hier speziell bei den Wildunfällen.

Entgegen der Gesamtzahl von Verkehrsunfällen verringerte sich die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden gegenüber dem Vorjahr um 3,8 % auf nunmehr 4.366 (2018: 4.537). Mit 52 Getöteten war 2019 bei den Verkehrstoten zum dritten Mal in Folge ein neuer historischer Tiefstand seit Einführung der Statistik festzustellen (2018: 54). Auch die Anzahl der Verletzten ging deutlich um 268 Personen bzw. 4,4 % auf 5.890 zurück. Von diesen wurden 1.017 Personen schwer verletzt, ein Rückgang um 6,0 % (2018: 1.082). Hinsichtlich der Verletzten stellen beide Werte die jeweils geringste Anzahl im 10-Jahres-Vergleich dar.

Während die Verkehrsunfälle mit Sachschaden und Anzeige nur leicht um 1,5 % auf 7.898 anstiegen (2018: 7.778), kam es bei den „Kleinunfällen“ zu einem deutlichen Anstieg um 5,3 % auf 25.352 (2018: 24.070).

Wie bereits erwähnt, war der größte Anstieg in Bezug auf das Verkehrsunfallaufkommen abermals im Bereich der Wildunfälle gegeben. 11.350 Unfälle stellen hierbei einen Anstieg um 1.084 Fälle bzw. 10,6 % gegenüber dem Vorjahr dar. Auch die Verkehrsunfälle auf Autobahnen stiegen um 6,2 % auf nunmehr 3.242 an. Hierbei muss jedoch konstatiert werden, dass die Unfallzahlen in diesem Bereich 2018 stark rückläufig waren und nun wieder dem Unfallaufkommen der Jahre 2016 und 2017 entsprechen.

Wird die aktuelle Verkehrsunfallstatistik mit der aus dem Jahr 2010 in Relation gesetzt, so kann ein Anstieg bei allen registrierten Verkehrsunfällen um 17,7 % festgestellt werden. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden gingen um 1,3 % zurück, während bei Verkehrsunfällen mit Sachschaden und Anzeige ein Anstieg um 3,5 % zu verzeichnen ist.

Die Anzahl der Verletzten reduzierte sich im Vergleich mit 2010 um 3,7 %, bei den Getöteten beträgt der Rückgang 30,7 %. Wird der Vergleich zum Jahr 2011 – dem Bezugsjahr des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 – herangezogen, beträgt der Rückgang bei den Verkehrstoten 42,9 %.

Bei diesem Vergleich muss jedoch auch berücksichtigt werden, dass sich die Anzahl der im Regierungsbezirk Oberpfalz zugelassenen Fahrzeuge seit 2010 ebenfalls um 17,9 % erhöht hat.

 

Meldung der Polizei Niederbayern:

Die Steigerung der Gesamtunfallzahlen im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern um knapp 2 % entspricht der bayernweiten Entwicklung für das Jahr 2019 (+1,6 %). Bei der Bewertung dieser Zahlen muss ebenso die kontinuierliche Steigerung der niederbayernweit zugelassenen Kraftfahrzeuge (+2,2 %) für das vergangene Jahr zusätzlich in Betracht gezogen werden.

„Trotz des zweitniedrigsten Standes der letzten 10 Jahre, sowie eines statistisch gesehenen Rückganges von 21 % bei den bei Verkehrsunfällen getöteten Personen, verloren 70 Menschen „bei“ oder „in Folge“ von Verkehrsunfällen ihr Leben“, so Polizeipräsident Herbert Wenzl.

Nach wie vor ist „nicht angepasste“ bzw. „überhöhte Geschwindigkeit“ bei den Verkehrsunfällen mit Getöteten und Schwerverletzten die Hauptunfallursache Nummer eins. Trotz eines Rückgangs um ca. 5 % wurden 997 Personen (2018: 1.106 Personen) bei derartigen Verkehrsunfällen verletzt und 15 Menschen (2018: 24 Menschen) getötet.

„Auch in Zukunft wird der Bekämpfung der überhöhten bzw. nicht angepassten Geschwindigkeit ein Hauptaugenmerk gelten (…)“, so Polizeipräsident Wenzl.

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