Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) bescheinigt den Kommunen im Freistaat insgesamt gute Standortqualitäten. Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sagte vor der Vorstellung einer Studie am Mittwoch in München: Es überrasche nicht, dass «größere Kommunen und solche in prosperierenden verdichteten Regionen überdurchschnittlich oft ein rundes Paket an guten Standortqualitäten aufweisen». Aber bezeichnend für Bayerns ausgewogene Struktur sei es, «dass sich in allen Raumtypen, auch im ländlichen Raum, Kommunen mit hohen Standortqualitäten finden».
Die vbw und das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hatten Wohnort-, Arbeitsort- und Verwaltungsqualität der gut 2000 Kommunen in Bayern unter die Lupe genommen. Ergebnis: Bei der Attraktivität des Wohnorts schneiden die Metropolen, ihr Umland und die Kernstädte besser ab als die Kommunen im ländlichen Raum – gemessen am Kita- und Schulangebot, Läden und dem nächsten Krankenhaus.
Auch bei der Bewertung der Attraktivität des Arbeitsortes sind die Kommunen in höher verdichteten Regionen mit starkem Pendlerüberschuss besser als der ländliche Raum. Immerhin gibt es aber der Studie zufolge auch in den Grenzregionen im Osten und Westen und im Raum Würzburg und Aschaffenburg starke Arbeitsorte.
Anders sieht es dagegen bei der Kommunalverwaltung aus: «Hier ist die Situation in den Agglomerationen und Kernstädten deutlich schlechter als in anderen Regionen des Freistaates», so das Fazit. Diese dicht besiedelten Regionen und Kernstädte kassierten höhere kommunale Steuern, machten aber mehr Schulden und investierten zudem weniger als die anderen Kommunen. Brossardt betonte: «Jede Kommune kann die eigene Standortqualität bedarfsgerecht weiterentwickeln, wenn sie die richtigen Stellschrauben bedient.»
dpa