Die bayerischen Städte sind zurückhaltend beim Merchandising in eigener Sache. Der Verkauf von Mitbringseln mit regionalem Bezug läuft nur nebenher, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Die Stadt Nürnberg verzichtet sogar ganz auf Produkte mit dem städtischen Logo der roten Burg-Silhouette. Ebenso Regensburg, aber die dortige Tourist-Information bietet trotzdem einige Souvenirs an.
Zum Beispiel den «Wurstkuchlhund», einen roten Plüschhund für Kleinkinder, inklusive Gutschein für ein Bratwurstkipferl in der Wurstkuchl. Außerdem kürt die Tourist-Information das «Souvenir des Monats». Diesen Dezember ist es ein «Geschenkpaket» für Weihnachten: Regensburger Landwein mit zwei Weingläsern in goldfarbener Geschenkverpackung für 29,90 Euro.
Auch die Landeshauptstadt macht nur wenig Geschäft mit Merchandising. «Es gibt in der Münchner Innenstadt sehr viele private Anbieter von Souvenirs», sagt die Pressesprecherin von München Tourismus, Susanne Mühlbauer. «Wir möchten und dürfen aber keine wirkliche Konkurrenz zu diesen Anbietern sein, weshalb unser Sortiment überschaubar bleibt.»
Trotzdem erwarten Touristen einige Souvenirs. Also verkauft die Stadt Kofferbänder, USB-Sticks und Filztaschen im eigenen Corporate Design. Wichtig sei vor allem, dass die Produkte klein und leicht sind, erklärt Mühlbauer. Viele Kunden sind Fluggäste und wollen für ihre Mitbringsel kein Übergepäck bezahlen. Besonders beliebt sind deswegen Magnete.
Auch in Augsburg sind Magnete ein Verkaufsschlager. Rund 6000 Euro hat die Stadt dieses Jahr allein damit eingenommen, das entspricht einem Viertel des Gesamtumsatzes in diesem Bereich. Beliebt bei Touristen sind natürlich auch Postkarten. Einheimische setzen dagegen eher auf Geschirrtücher oder Kalender – als Geschenk für Verwandte und Freunde.
Zunehmend gefragt sind Regenschirme. Die Stadt Würzburg hat seit diesem Jahr Schirme mit Fotos oder dem Logo der Stadt im Sortiment. Ingolstadt will ab kommendem Jahr Schirme verkaufen. «Wir möchten, dass Besucher der Stadt ein Stück Ingolstadt mit nach Hause nehmen», erzählt Pressesprecher Michael Klarner. Souvenirs seien zudem «Eisbrecher», um mit Kunden in den Tourist-Infostellen ins Gespräch zu kommen und ihnen dann zum Beispiel auch Tickets für Stadtführungen verkaufen zu können.
Private Anbieter gibt es in Ingolstadt kaum, deswegen ist das Sortiment vergleichsweise groß: verschiedene Gläser und Tassen, Magnete und Schlüsselanhänger, Wandtattoos, T-Shirts und Caps, Spiele wie das Ingolstädter Monopoly und natürlich «Schanzolade», eine Schokolade mit Ingolstädter Bier. Trotzdem stellen die Merchandise-Artikel auch in Ingolstadt nur ein «sehr kleines Handlungsfeld» dar, wie Klarner betont.
dpa