Fr., 06.03.2020 , 15:33 Uhr

Bayerische Hotels und Gaststätten beklagen Umsatzeinbrüche durch die Coronakrise

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband führte eine Mitgliederbefragung zum Thema Umsatzeinbrüche durch die Coronakrise durch. 78 Prozent aller Betriebe seien davon betroffen. Der Verband fordert schnelle, unkomplizierte Hilfe für die Betriebe.

Das bayerische Gastgewerbe wird durch die Coronakrise erheblich stärker getroffen als befürchtet. Eine Blitzumfrage unter 1.947 bayerischen Betrieben, davon 38 Prozent in Städten über 20.000 Einwohnern, ergaben folgende Auswirkungen: 78 Prozent der Betriebe verzeichnen Umsatzeinbußen in Folge der Coronakrise. Durchschnittlich brechen die Umsätze bayernweit um 29 Prozent ein. 93 Prozent aller Betriebe verzeichnen Rückgänge bei Neubuchungen, diese gehen im Schnitt um 39 Prozent zurück. Gefragt nach erwünschten Unterstützungsleistungen durch den Staat, hier waren Mehrfachnennungen möglich, erwarten 73 Prozent aller Betriebe den reduzierten Umsatzsteuersatz für Essen, 54 Prozent weitere Steuererleichterungen, 41 Prozent Liquiditätshilfen, 40 Prozent eine geänderte Kurzarbeitergeldregelung, 30 Prozent Steuerstundung sowie 27 Prozent die Stundung von Sozialabgaben.

Die Umfrage zeigt: Nicht nur die Absage von Großveranstaltungen führt zu massenhaften Stornierungen sowie ausbleibenden Neubuchungen in Städten, mittlerweile bedroht die Coronakrise das Gastgewerbe flächendeckend. Leere Betten bedeuten immer auch leere Restaurants, was extrem schnell zu dauerhaften Folgeschäden für den Tourismus, Bayerns zweitwichtigste Leitökonomie, führen kann. Was viele nicht wissen ist, dass es sich bei 87 Prozent der Betriebe um klein- und mittelständische Betriebe handelt, die fast über keine Liquidität verfügen. Bleiben hier Umsätze aus, können diese dann Forderungen nicht mehr begleichen. Somit sind die Auswirkungen existenziell. Der ohnehin stattfindende Prozess des Wirtshaussterbens wird aufgrund des Umsatzrückgangs erheblich beschleunigt werden und einmal geschlossene Betriebe werden ihre Türen nie wider öffnen. – Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern.

Der DEHOGA Bayern fordert vom am Sonntag tagenden Koalitionsausschuss der Großen Koalition ein umfassendes Maßnahmenpaket, das unbürokratisch und insbesondere für klein- und mittelständische Betriebe leicht umsetzbare Maßnahmen enthält.

Pressemitteilung Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern

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