Fr, 05.03.2021 , 08:50 Uhr

Bayerische Häfen trotzen Corona - Schiffsgüterumschlag 2020 gestiegen

Die Corona-Krise hat die Bayerischen Häfen weitestgehend verschont. Der Schiffsgüterumschlag ist 2020 sogar gestiegen. 

Die sechs zur Bayernhafen GmbH gehörenden bayerischen Hafenstandorte haben nach Unternehmensangaben vergangenes Jahr 8,75 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen. Das seien 94 Prozent des Güterumschlages des Vorjahres, teilte Bayernhafen Donnerstag mit. Dabei stieg den Angaben nach der Schiffsgüterumschlag 2020 um 6,5 Prozent auf 3,16 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2019. Der Bahnumschlag ging um 11,6 Prozent auf 5,59 Millionen Tonnen zurück.

Zu Bayernhafen gehören die Häfen in Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau. Die gesamte Umschlagsmenge entspreche rund 1400 eingesparten Lkw-Fahrten pro Tag bei jeweils etwa 17,2 Tonnen Ladung, teilte Bayernhafen mit.

Per Schiff und Bahn werden an den sechs Standorten Agrargüter, Baustoffe, Nahrungsmittel, Brennstoffe und Industriegüter wie Maschinen und Autoteile sowie Schwergut transportiert. Gerade im Jahr der Corona-Krise habe sich gezeigt, wie wichtig funktionierende Lieferketten seien, sagte Geschäftsführer Joachim Zimmermann.

Einige Güterzugverbindungen sind seit 2020 neu hinzugekommen, etwa zwischen Aschaffenburg und Novara in Norditalien sowie zwischen Nürnberg und dem Seehafen Triest. Neuerdings ist auch Passau mit Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven verbunden.

 

Die Mitteilung von bayernhafen:

bayernhafen bündelt verschiedene Güter und verlagert Langstreckenverkehre mit der passenden Infrastruktur weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn. Auch und gerade in Krisenzeiten müssen Güter des täglichen Bedarfs verlässlich zu uns kommen, und genauso müssen die Produkte bayerischer Unternehmen zu ihren Kunden kommen. So schlug bayernhafen 2020 über seine sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau insgesamt 8,75 Mio. t Güter per Schiff und Bahn um – das sind 94% des Güterumschlags des Vorjahrs. Dies entspricht pro Tag rund 1.400 eingesparten Lkw-Fahrten mit einer Ladung von durchschnittlich 17,2 t.

Der Schiffsgüterumschlag 2020 betrug 3,158 Mio. t, das sind 6,5 % mehr als im Geschäftsjahr 2019. Der Bahnumschlag ging dagegen um -11,6 % gegenüber 2019 auf 5,593 Mio. t zurück. bayernhafen bewährt sich damit auch und gerade in Krisenzeiten als Garant der Verkehrsverlagerung: So stellen bayernhafen-Kunden jeden Tag funktionierende Lieferketten bei Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs sicher. Industrie- und Handelsunternehmen setzen auf der Langstrecke Bahn und Binnenschiff alternativ zum Lkw ein, weil bayernhafen mit seiner Schnittstellen-Kompetenz die Verkehrsträger effizient verknüpft. So trägt bayernhafen nachhaltig dazu bei, dass Verkehrsträger ihre Stärken ausspielen können, was Straßen entlastet und CO2 einspart.

Per Schiff und Bahn werden an den bayernhafen Standorten u.a. Agrargüter, Baustoffe, Nahrungsmittel, Brennstoffe und Industriegüter wie Maschinen und Automotivteile sowie Schwergut transportiert.

„An jedem unserer Standorte bündeln wir Güter aller Art“, sagt bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „auf dieser Basis verknüpfen wir die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn für die Langstrecke mit dem Lkw für die Kurzstrecke. Auch und gerade in einem Jahr wie 2020 lief der Hafenbetrieb ganz verlässlich. Funktionierende Lieferketten sind das A und O unserer Gesellschaft. 2020 haben das viele Menschen erst so richtig verstanden.“

 

KV-Netzwerk in der Krise erweitert

Mit 403.931 TEU (twenty foot equivalent unit) wurden im Kombinierten Verkehr 89 % der Vorjahresmenge umgeschlagen.Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen und alpenquerenden Verkehr.
Neu hinzugekommen sind auch während der Krise in 2020 weitere grenzüberschreitende Güterzug-Verbindungen: Seit Oktober ist Aschaffenburg mit Novara in Norditalien verbunden. Mit dem Seehafen Triest gibt es seit November eine Direktverbindung von Nürnberg aus. „Auch in diesen Zeiten haben wir mit unseren Partnern zukunftsweisende Projekte realisiert“, sagt Joachim Zimmermann. Seit 1. Februar 2021 verbindet der AlbatrosExpress den bayernhafen Passau mit Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven. Damit sind jetzt alle fünf trimodalen bayernhafen Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Regensburg und Passau fahrplanmäßig mit den deutschen Seehäfen per Schiene verbunden.

 

Hafen-Infrastruktur weiter ausgebaut

bayernhafen setzte 2020 das hohe Investitionsniveau der Vorjahre fort und stieß über alle Standorte über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur von rund 17 Mio. Euro an.

 

Neuansiedlungen an bayernhafen Standorten

Auch ansässige Unternehmen investierten 2020. So nahm im bayernhafen Regensburg die Horst Pöppel Spedition im März ein neues Multi-User-Warehouse mit Gleisanschluss in Betrieb. Per Bahn kommen Food/Non-Food-Produkte aus Italien wie zum Beispiel Wein. Von Regensburg aus werden diese in die Distributionszentren des Lebensmittel-Einzelhandels verteilt.
Im Mai nahm der Energieversorger MaierKorduletsch sein neues Holzpellet-Silolager im bayernhafen Passau in Betrieb. Die drei jeweils 30 Meter hohen Silotürme bieten Platz für insgesamt 4.500 t des nachwachsenden Energieträgers.
Seit Juli können Lkw im bayernhafen Nürnberg Flüssigerdgas tanken. Initiatoren und Betreiber der neuen LNG-Tankstelle sind der Neumarkter Energielieferant Rödl energie und die Münchener BayWa Mobility Solutions GmbH.

„Als Standort-Architekt schaffen wir die Voraussetzungen für die Ansiedlung logistikintensiver Unternehmen in unmittelbarer Nähe zu Bahn und Wasserstraße“, sagt Joachim Zimmermann, „mit strategischem Flächenmanagement setzen wir dabei konsequent auf Flächenrecycling statt auf Flächenverbrauch – ein weiterer starker Pluspunkt unseres Geschäftsmodells. Auch der Artenschutz ist uns sehr wichtig: Klar sind Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen unser Kerngeschäft, aber sie lassen sich ganz hervorragend mit Naturflächen verbinden. Beispiele dafür sind unsere geplante Ökokontofläche in Regensburg und das Habitatverbundkonzept in Aschaffenburg.“

 

dpa/bayernhafen/MB

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