Der Regensburger Bauträger Ferdinand Schmack muss sich wohl bald vor Gericht verantworten. Laut seines Verteidigers Michael Haizmann ist die Staatsanwaltschaft Regensburg in den Endzügen zur Vorbereitung einer Anklage gegen Schmack. Er soll Oberbürgermeister Joachim Wolbergs mit gestückelten Spenden bestochen und so eine Baugenehmigung auf einem Grundstück im Regensburger Osten erhalten haben. Bei einer Anklage würde auch auf Wolbergs der nächste Prozess warten. Er muss sich schon ab dem 24. September vor Gericht verantworten.
Neben Bauträger Volker Tretzel, der mit Wolbergs auf seinen Prozess wartet, und einem weiteren wäre Schmack schon der dritte Bauträger, den die Staatsanwaltschaft anklagen möchte.
Wie Haizmann gegenüber TVA bestätigte, hatte er im Juni ein Gespräch mit der Staatsanwaltschaft, bei dem ihm mitgeteilt wurde, mit einer Anklage zu rechnen. Alternativ ist Haizmann ein Strafbefehl für seinen Mandanten angeboten worden. Diesen habe er aber abgelehnt. Zur Not werde Haizmann durch alle Instanzen, also bis zum Bundesverfassungsgericht nach Karlsruhe gehen. Sein Ziel ist es, „unberechtigte Anklagen zu verhindern.“
Ein weiterer, in die sogenannte Spendenaffäre verwickelter Bauträger hatte im März einen solchen Strafbefehl akzeptiert. Auf ihn kommen eine Geldstrafe über 500 Tagessätze und ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Bestechung zu. Seine Anwälte betonen aber, dass man die rechtliche Wertung des Strafbefehls, insbesondere den Vorwurf der Bestechung für falsch halte. Man hätte dem Mandanten aber geraten, den Strafbefehl zu akzeptieren, auch mit Blick auf die erheblichen persönlichen Belastungen – und auch im Interesse seines Unternehmens.
Die Staatsanwaltschaft wollte die bevorstehende Anklage nicht kommentieren. Auch zum weiteren zeitlichen Ablauf, also wann sie Schmack tatsächlich anklagen werde, äußerte sich ein Sprecher nicht.
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LH