Bereits seit 1835 besteht in Straubing eine Einrichtung für hörgeschädigte und taube Kinder. Seit der Auflösung der Taubstummenanstalt Regensburg im Jahr 1935 betreut das Straubinger Institut einen wesentlichen Teil der hörgeschädigten Kinder in ganz Ostbayern. Seit einigen Jahren hat die Einrichtung jetzt aber mit baulichen Gebäudemängeln ein Problem.
Mitte 2009 war das Straubinger IfH in sein neues Gebäude umgezogen. Doch schon von da an gab es Probleme: Die Wände in dem Institut waren extrem geräuschdurchlässig. Gerade für Kinder, die gerade erst lernen mit ihrem Hörimplantat oder ihrem Hörgerät umzugehen, war ein Unterricht so nicht möglich. Sogar die Kreide an der Tafel im Nebenraum soll man gehört haben. Schon im November 2009 beauftragte man deswegen einen Sachverständigen mit der Erstellung eines Gutachtens. Doch die Beweissicherung und die Suche nach Lösungen erwies sich als äußerst zeitaufwändig, teilt der Bezirk Niederbayern mit.
Erst im April 2013 konnte der Bezirkstag schließlich die Nachbesserungen beschließen und im Januar 2014 schließlich auch an einen Unternehmer vergeben. Mit den Bauarbeiten geht der Bezirk Niederbayern in Vorleistung und streckt rund eine Million Euro vor, so eine Sprecherin des Bezirks. Wann das Verfahren gegen den ursprünglichen Bauunternehmer, der die Wände 2009 verpfuscht hatte, enden soll, ist demnach noch nicht in Aussicht.
Seit März 2014 laufen die Arbeiten jetzt endlich. Diese müssen aber abschnittsweise erfolgen, da Ausweichquartiere nur in begrenztem Umfang vorhanden sind. Vier Klassen haben ihre Räume bereits wieder bezogen, in den nächsten zwei Wochen werden weitere sechs Klassenräume bezugsfertig sein. Bis Frühjahr 2015 soll der ganze Umbau jetzt dauern, dann kann das Gebäude, fast 6 Jahre nach der Einweihung, endlich normal genutzt werden.
SC