Vor einem Jahr macht ein Spaziergänger an der Donau einen grausigen Fund. In einem Korb entdeckt er eine verweste Babyleiche. Die Untersuchung ergibt: Der Junge wurde kurz nach der Geburt getötet. Kommende Woche steht die Mutter wegen Mordes vor Gericht.
Gut ein Jahr nach dem grausigen Fund einer Babyleiche in der Donau muss sich die Mutter des Jungen wegen Mordes vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen die 20-Jährige aus Kelheim beginnt am 30. April vor dem Landgericht Regensburg, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Laut Anklage hatte die damals 18-Jährige den Säugling eine halbe Stunde nach der Geburt am 7. Februar 2013 getötet. Sie soll ihn erstickt und ihm mit einem Teppichmesser die Kehle durchgeschnitten haben. Anschließend wickelte sie die Leiche in eine Decke ein und legte sie in einen Einkaufskorb.
Etwa zwei Monate später deponierte sie den Korb in der Nähe eines Sportboothafens im niederbayerischen Saal. Dort entdeckte am 11. April ein Spaziergänger die stark verweste Leiche. Der Mann erlitt einen Schock und musste psychologisch betreut werden.
Laut Staatsanwaltschaft handelte die Mutter aus egoistischen Motiven. Ihr sei zwar klar gewesen, dass die Familie sich um den Säugling kümmern würde. Gleichzeitig würde sie aber in die Verantwortung miteinbezogen werden. Um ihren weitreichenden sozialen und sexuellen Kontakten ungestört nachgehen zu können, habe sie sich entschlossen, den Buben zu töten. Laut Anklagebehörde kommt eine Unterbringung in einer Psychiatrie in Betracht.
Kurz nachdem die Polizei Kontakt mit der tatverdächtigen Mutter aufgenommen hatte, gab es in dem Fall eine weitere dramatische Entwicklung. Eine Frau aus dem sozialen Umfeld der Mutter wurde von einem Zug überrollt. Ob es ein Unfall war oder sich die Frau selbst getötet hat, ist unklar.
Für den Prozess sind 16 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird Anfang Juli erwartet.
dpa