Vor gut einen Jahr machte ein Spaziergänger an der Donau in Niederbayern einen grausigen Fund. Am Ufer eines Sportboothafens in Saal entdeckte er die stark verweste Leiche eines Neugeborenen. Von Mittwoch, 9.00 Uhr, an muss sich die Mutter des Jungen wegen Mordes vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Laut Anklage hatte die damals 18-Jährige den Säugling eine halbe Stunde nach der Geburt am 7. Februar 2013 getötet. Sie soll ihn erstickt und ihm mit einem Teppichmesser die Kehle durchgeschnitten haben.
Anschließend wickelte sie demnach den Leichnam in eine Decke ein und legte sie in einen Einkaufskorb. Etwa zwei Monate später deponierte sie den Korb in der Nähe des Sportboothafens, wo ihn der Spaziergänger schließlich fand.
Laut Staatsanwaltschaft handelte die Mutter aus egoistischen Motiven. Ihr sei zwar klar gewesen, dass die Familie sich um den Säugling kümmern würde. Gleichzeitig würde sie aber in die Verantwortung miteinbezogen werden. Um ihren weitreichenden sozialen und sexuellen Kontakten ungestört nachgehen zu können, habe sie sich entschlossen, den Buben zu töten. Laut Anklagebehörde kommt eine Unterbringung in einer Psychiatrie in Betracht.
Für den Prozess sind 16 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird Anfang Juli erwartet. Die junge Mutter war nach dem Fund des Babys mittels eines DNA-Tests ermittelt worden.
dpa/lby