Mo, 12.08.2019 , 08:24 Uhr

Auszeichnung: "Sprachwurzel" für Museumsdirektor Richard Loibl

Der Direktor des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg, Richard Loibl, ist in Straubing mit der «Bairischen Sprachwurzel» geehrt worden. Loibl sorge dafür, dass Bairisch nicht ins Museum müsse, sagte Sepp Obermeier, einer der Organisatoren, bei der Verleihung am Sonntag. «Das ist mein liebster und mein erster Preis», sagte Loibl. «Aber es wäre auch mein liebster, wenn es nicht der erste wäre.»

Der Bund Bairische Sprache vergibt den Preis jährlich während des Gäubodenvolksfestes an eine bekannte Persönlichkeit, die öffentlich an ihrem Dialekt festhält. Heuer fand die Verleihung zum 15. Mal statt.

Der Vereinsvorsitzende Obermeier überreichte die Glasskulptur an den Niederbayern Loibl, der beruflich vor allem in Schwaben, Oberbayern und der Oberpfalz unterwegs ist. «Da hab‘ ich ein bisserl geschaut, dass ich den Preis bekomme, weil ich gemeint hab‘, dass ich Hochdeutsch red’», sagte Loibl.

Seine Herkunft verhehlt der 53-Jährige nicht, den Dialekt hat er sich bewahrt. Der Historiker ist in Hengersberg bei Deggendorf aufgewachsen. Als Chef des Hauses der Bayerischen Geschichte in Augsburg ist er zugleich Direktor des im Juni in Regensburg eröffneten Museums, das sich besonders der Brauchtumspflege widmet – inklusive der Sprache. Zudem lehrt er in München an der Ludwig-Maximilians-Universität.

Zu seinen Vorgängern als Preisträger zählt auch der frühere Papst Benedikt XVL. Vergangenes Jahr wurde die Raumfahrtingenieurin Berti Brigitte Meisinger aus Oberpfaffenhofen ausgezeichnet. Sie hatte den Start des Astronauten Alexander Gerst mit einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur Internationalen Raumstation (ISS) im Radio in ihrem Dialekt kommentiert.

Laudator bei der Verleihung der «Bairischen Sprachwurzel» ist traditionell ein Hochschulprofessor, der ebenfalls Dialekt spricht. Hans-Georg Hermann, Professor für Bayerische Rechtsgeschichte an der Ludwig-Maximilian-Universität in München, sagte, Loibl müsse als Leiter des Hauses der Bayerischen Geschichte den unterschiedlichen bayerischen Landschaften und Regional-Identitäten gleichermaßen Rechnung tragen. «Historische Wahrhaftigkeit trifft sich bei ihm mit Sprachwahrhaftigkeit, die er weithin sichtbar als Multiplikator befördert», sagte der Laudator.

dpa

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