Di., 20.12.2022 , 18:33 Uhr

Mehr Filialen als erwartet

Auch Regensburg betroffen? Galeria will 90 Filialen schließen

Für die Mitarbeitenden von Galeria Karstadt Kaufhof ist diese Nachricht sicherlich ein Schock gewesen. Das Unternehmen will deutlich mehr Filialen schließen, als anfangs bekannt gegeben. Das hat auch Konsequenzen für den möglichen Investor. Diese hatte angekündigt, 47 Filialen übernehmen zu wollen, unter anderem auch einen Standort in Regensburg.

Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH will bis zu 90 Filialen in Deutschland schließen. Das geht aus einem Schreiben des Gesamtbetriebsrates hervor, worüber die Lebensmittelzeitung berichtet. Außerdem soll in den restlichen Filialen, welche nicht von der Kündigung betroffen sind, bis zu 30 Prozent der Mitarbeitenden eine Kündigung erhalten.

Beschäftigte hätten eine E-Mail mit einem entsprechenden Schreiben bekommen. Anfangs war von einer Schließung von mindestens einem Drittel der 131 Filialen die Rede. Mit der aktuellen Entscheidung stünden damit vor allem Doppelstandorte wie Regensburg unter besonderer Beobachtung, so der Betriebsrat. In der Domstadt gibt es eine Galeria-Filiale am Neupfarrplatz und eine im Donau-Einkaufszentrum.

Wenn diese Schließung so eintreten wie aktuell im Gespräch, dann würde es in Deutschland nur noch 41 Filialen geben.

Für 47 Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof gibt es bereits einen möglichen Investor: Markus Schön vom Internet-Händler buero.de hat die Übernahme von 47 Filialen angekündigt. Mit dabei sein soll auch eine der beiden Galeria-Standorte in Regensburg. Dieser möchte die Standorte unter dem Namen „Schön hier“ neu eröffnen. Der potenzielle Investor hatte auch angekündigt, alle Mitarbeiter übernehmen zu wollen.

 

Die Nachricht einer möglichen Schließung von bis zu 90 Standorten der insolventen Galeria Karstadt Kaufhof GmbH und den weitreichenden personellen Folgen überrascht uns. Sie weicht zudem deutlich von den bislang – auch öffentlich – bekannten Aussagen zum Umfang der Schließungen und des seitens des Insolvenzverwalters verkündeten Zeitplans ab. Dies erfordert eine Neubewertung der Lage. Daher kommen die Gremien der buero.de morgen zu einer a. o. Sitzung zusammen. - Markus Schön, buero.de-Vorstandsvorsitzender

 

Das Unternehmen wolle aber an dem Plan festhalten, 47 Standorte in Deutschland zu übernehmen. Dennoch seien die neuen Entwicklungen auch für Markus Schön von Bedeutung und stellen ein gewisses Risiko dar.

 

„Das ist eine Horrornachricht insbesondere für die engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Galeria Karstadt Kaufhof. Aber auch unsere Gremien fordern eine Neubewertung und ggf. Überarbeitung unseres Angebots, 47 Standorte übernehmen zu wollen. Schließlich besteht nun das Risiko, dass die Beschäftigten in Scharen das Unternehmen verlassen. Ohne der morgigen Gremiensitzung vorgreifen zu wollen, steht fest, dass wir an unseren Warenhaus-Planungen mindestens in mittelgroßen Städten festhalten. Möglicherweise bieten sich nun in weiteren Städten Chancen für das buero.de-Konzept.“ - Markus Schön, buero.de-Vorstandsvorsitzender

 

Ein Teil unserer Berichterstattung über den Fall:

Regensburg: Investor will Galeria Kaufhof - Standort übernehmen
Die Warenhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof steht vor dem Aus. Vergangene Woche wurde ein Insolvenzantrag gestellt. Es ist das zweite Mal seit 2020. Auch in Regensburg gibt es zwei Filialen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Domstadt gibt es einen kleinen Lichtblick.
Regensburg: Mögliches Aus für Galeria Kaufhof - was bedeutet das für den Neupfarrplatz?
Mitten im ersten Corona-Lockdown, im April 2020, hat der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz anmelden müssen. Schon damals mussten Filialen schließen, aber es gab die Hoffnung, dass es nach der Corona-Krise wieder bergauf gehen würde. Das hat sich jetzt offenbar nicht erfüllt, denn der Konzern Anfang der Woche erneut in Insolenz gehen. Was bedeutet das für den Standort Regensburg?

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