Nach dem tödlichen Angriff eines Asylbewerbers auf ein Kind in einer Flüchtlingsunterkunft im oberpfälzischen Arnschwang wird dort am Freitag eine Andacht stattfinden. Pfarrer Joseph Kata will in der katholischen Kirche St. Martin des Buben gedenken, wie er am Mittwoch sagte.
Der Fünfjährige war am Samstag von einem 41-jährigen Mitbewohner erstochen worden. Zudem verletzte der Mann die Mutter des Kindes schwer, der sechsjährige Bruder erlitt einen Schock. Motiv für die Bluttat war wohl Lärmbelästigung. Nach Angaben der Mutter soll sich der Mann durch die Kinder in seiner Ruhe gestört gefühlt haben.
Der mutmaßliche Täter war als Muslim zum Christentum übergetreten und hatte sich nach eigenen Angaben im Falle einer Abschiebung nach Afghanistan als bedroht gesehen. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte am Dienstag eine genaue Prüfung von konvertierten Asylbewerbern gefordert.
Während des Polizeieinsatzes hatte ein Beamter acht Schüsse auf den Täter abgegeben und ihn tödlich getroffen. Der Mann war ein verurteilter Straftäter und trug eine elektronische Fußfessel. Nach Angaben der Regierung der Oberpfalz sollte er eigentlich abgeschoben werden. Doch er hatte sich rechtlich dagegen gewehrt, so dass 2014 ein Abschiebeverbot ausgesprochen wurde.
dpa/MF