Di., 01.02.2022 , 10:15 Uhr

Arbeitsmarkt: Saisonbedingt steigt Arbeitslosenzahl in ganz Bayern leicht an

Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist zum Jahresbeginn leicht gestiegen. Nach Einschätzung der Regionaldirektion in Nürnberg sei dies aber saisonüblich - und in diesem Jahr sogar weniger stark als in den Vorjahren ausgefallen.

Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, waren im Januar 253 528 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 30 671 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote liege für den Januar bei 3,3 Prozent – und damit wieder auf dem Niveau vor der Corona-Krise. Im Vergleich zum Januar 2021 sei die Quote um 0,9 Prozentpunkte gesunken.

Im Januar des Vorjahres waren knapp 62 000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als heuer. Im Winter liegen die Arbeitslosenzahlen traditionell höher, weil in einigen Branchen wie dem Baugewerbe witterungsbedingt weniger gearbeitet werden kann.

Regionalisierte Zahlen im Agenturbezirk Regensburg:

Im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – sind im Berichtsmonat 10.470 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 1.604 Meldungen oder 18,1 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 2.627 oder 20,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 2,9 Prozent und liegt damit um 0,4 Prozentpunkte höher als im Dezember, aber 0,8 niedriger als im Vorjahresmonat. Dazu Johann Götz, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Regensburg: „Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist vor allem jahreszeitlich bedingt. In den Wintermonaten kommen vermehrt Menschen zu uns, die in Außenberufen tätig sind und witterungsbedingt in saisonal befristete Arbeitslosigkeit geraten. Doch neben den saisonalen machen sich auch konjunkturelle Effekte bemerkbar. Diese, durch den Strukturwandel bedingten Probleme gilt es aktiv und frühzeitig zu begegnen. Mit der digitalen und ökologischen Transformation der Wirtschaft dürften viele Arbeitsplätze nicht in derselben Form wieder entstehen. Mittelfristig wird der Erfolg des Arbeitsmarktes davon abhängen, wie gut diese Umbrüche bewältigt werden. Die Themen Qualifizierung und Weiterbildung stehen dafür weit oben auf der Agenda der Agentur für Arbeit. Mit der sich erholenden Nachfrage nach Arbeitskräften werden auch Engpässe am Arbeitsmarkt wieder relevanter als zu Krisenzeiten.  Entgegen vieler Befürchtungen erweist sich der Arbeitsmarkt als sehr robust. Dies verdanken wir der hohen Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld und der staatlichen Hilfen.

Im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – sind im Berichtsmonat 10.470 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 1.604 Personen oder 18,1 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 2.627 oder 20,1 Prozent weniger als im Januar letzten Jahres. Von dieser Entwicklung sind alle Gruppen des Arbeitslosenbestandes betroffen. So sind aktuell 855 junge Leute im Alter von 15 bis 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 76 Personen oder 9,8 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 467 oder 35,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gestiegen sind auch die Zahlen bei den Älteren. So sind aktuell 4.201 Männer und Frauen im Alter ab 50 Jahren arbeitslos. Das sind 663 Personen oder 18,7 Prozent mehr als vor einem Monat, aber 390 oder 8,5 Prozent weniger als im Januar letzten Jahres. Ganz ähnlich der Trend in der Gruppe ab 55 Jahren. Hier umfasst der Bestand 2.986 Arbeitslose. Das sind 419 Meldungen oder 16,3 Prozent mehr als im Vormonat, aber 175 oder 5,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Ähnlich ist der Trend bei den schwerbehinderten Arbeitslosen. Hier sind aktuell 990 Personen arbeitslos. Das sind 67 Meldungen oder 7,3 Prozent mehr als vor einem Monat, jedoch 40 oder 3,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosigkeit bei ausländischen Männern und Frauen stieg ebenfalls. In dieser Gruppe beträgt der Bestand aktuell 3.036 Arbeitslose. Das sind 577 Betroffene oder 23,5 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 656 oder 17,8 Prozent weniger als im Januar letzten Jahres.

Verhältnis zwischen Zu- und Abgängen

Im Januar 2022 haben sich im Agenturbezirk Regensburg 3.466 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. Das sind 796 Meldungen oder 29,8 Prozent mehr als im Vormonat, aber 639 oder 15,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dem gegenüber stehen diejenigen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. So haben sich im Berichtsmonat 1.854 Personen abgemeldet. Das sind 529 Abgänge oder 22,2 Prozent weniger als vor einem Monat und 112 oder 5,7 Prozent weniger als im Januar letzten Jahres.

Areitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr gesunken

Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt im Agenturbezirk Regensburg 2,9 Prozent. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vormonat, jedoch 0,8 weniger als im Vorjahresmonat. Von dieser allgemeinen Entwicklung sind alle Gruppen des Arbeitslosenbestandes betroffen. So beträgt die Arbeitslosenquote der Gruppe von 15 bis 25 Jahren derzeit 2,1 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte über dem Vormonat, jedoch 1,0 unter dem Wert des Vorjahresmonats. In der Altersklasse von 50 bis 65 Jahren beträgt die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat 3,5 Prozent. Das sind 0,6 Prozentpunkte über dem Vormonat, jedoch 0,4 unter dem Wert letzten Jahres. Entsprechendes gilt für die 55- bis 65-jährigen. Hier liegt die Quote derzeit bei 4,0 Prozent. Das sind 0,6 Prozentpunkte mehr als vor einem Monat, aber 0,5 weniger als im Vorjahresmonat.

Gemeldete Arbeitsstellen – Personalnachfrage auf hohem Niveau

Die Arbeitgeber im Agenturbezirk Regensburg haben im Berichtsmonat 983 offene Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 298 Angebote oder 23,3 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 112 oder 12,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Bestand an offenen Stellen beträgt aktuell 7.034 Ausschreibungen. Das sind 89 Stellen oder 1,2 Prozent weniger als im Vormonat, aber ein Plus von 2.233 Vakanzen oder 46,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

Unter dem Begriff der Unterbeschäftigung werden grundsätzlich zwei Gruppen summiert: Zum einen die Arbeitslosen, zum anderen diejenigen, die nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit sind auch alle die Personen erfasst, die im Sinne des Sozialgesetzbuches nicht als arbeitslos gelten oder in einem arbeitsmarktpolitischen Sonderstatus zu sehen sind. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die sich in Weiterbildung oder Altersteilzeit befinden, aber auch Selbständige, die Existenzgründerzuschuss erhalten. Beim Ausweisen der Unterbeschäftigung geht es um die transparente Darstellung der tatsächlichen Beschäftigungssituation. Dazu die aktuelle Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wie folgt: Im Berichtsmonat sind 10.470 Menschen arbeitslos. Dazu kommen weitere 2.827 Personen in Unterbeschäftigung. Damit gelten insgesamt 13.297 Männer und Frauen als unterbeschäftigt. Das sind 1.514 Personen oder 12,8 Prozent mehr als vor einem Monat, jedoch 2.745 oder 17,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt im Berichtsmonat 3,7 Prozent und liegt damit 0,8 Prozent unter dem Wert von Januar letzten Jahres.

Regionalisierte Zahlen im Agenturbezirk Schwandorf:

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf waren im Januar knapp 8.350 Personen arbeitslos gemeldet, das waren zirka 2.110 Arbeitnehmer bzw. 33,7 Prozent mehr als im Dezember.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im aktuellen Berichtsmonat ist größtenteils auf die saisontypische Winterarbeitslosigkeit zurückzuführen. Da bis weit in den Dezember hinein noch Außenarbeiten durchgeführt werden konnten, hat sich diese vor allem im Januar gezeigt. Erfreulich ist, dass sich die grundsätzliche Entspannung auf dem Schwandorfe Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr weiter fortgesetzt hat. So sind derzeit zirka 2.010 Personen bzw. 19,4 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als im Januar 2021. Auch gegenüber dem Vorkrisenniveau im Januar 2020 liegt die aktuelle Arbeitslosigkeit niedriger, und zwar um knapp 930 Personen bzw. zehn Prozent“, sagt Silke Grimm, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf.

Die Arbeitslosenquote im Januar: 3,4 Prozent Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,8 Prozentpunkte auf nunmehr 3,4 Prozent. Im Januar 2021 betrug die Arbeitslosenquote noch 4,2 Prozent und im Januar 2020 lag sie bei 3,8 Prozent.
Unterbeschäftigung gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken Im Berichtsmonat waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf ohne die Beschäftigten in Kurzarbeit rund 10.110 Arbeitnehmer unterbeschäftigt. Das sind zirka 2.080 Personen bzw. 17,1 Prozent weniger als im Januar 2021. Die Unterbeschäftigungsquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,8 Prozentpunkte auf nunmehr 4,1 Prozent. Im Januar des Vorjahres betrug die Quote 4,9 Prozent. Im Januar 2020 lag sie bei 4,8 Prozent.

Bewegungszahlen: Zahl der Zu- und Abgänge unter Vorjahresniveau Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 2.660 Personen arbeitslos und somit 330 Arbeitnehmer bzw. elf Prozent weniger als im Januar 2021.
Im Gegenzug beendeten 520 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren acht Arbeitnehmer bzw. 1,5 Prozent weniger als im Januar 2021.

Personalnachfrage hat über den Jahreswechsel nicht nachgelassen Mitte Januar waren im gemeinsamen Stellenpool der Schwandorfer Arbeitsagentur und der drei Jobcenter in der mittleren Oberpfalz rund 6.610 Stellenangebote gemeldet, zirka 2.620 Offerten bzw. 65,8 Prozent mehr als im Januar 2021 und 1.930 Offerten bzw. 41,3 Prozent mehr als im Januar 2020. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen knapp 860 Stellen und somit zirka 170 Offerten bzw. 24,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Zahl der Kurzarbeiter im September weiter gesunken Im September 2021 befanden sich der neuesten Hochrechnung der BA-Statistik zufolge im Agenturbezirk rund 2.510 Beschäftigte in zirka 310 Betrieben in Kurzarbeit. Im August waren es noch rund 2.650 Kurzarbeiter in zirka 340 Betrieben. Die Kurzarbeiterquote belief sich im September auf 1,5 Prozent und im August auf 1,6
Prozent.

 

pm/MS

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