Mi., 28.11.2018 , 14:04 Uhr

Afrikanische Schweinepest: Intensive Schwarzwildbejagung weiterhin notwendig

Seit 20 Jahren treffen sich Landwirte, Jäger und Forstleute im Landratsamt Kelheim, um sich in jagdlichen Fragen auszutauschen und ihre Probleme zu besprechen. In der von Landrat Martin Neumeyer geleiteten Besprechung wurden in diesem Jahr die Afrikanische Schweinepest (ASP), das Forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung und die Jagd auf Schwarzwild behandelt. 

Der Leiter des Veterinäramtes am Landratsamt, Dr. Stephan Schranner, hat den derzeitigen Seuchenverlauf der ASP dargestellt, der sich inzwischen von der Ostgrenze der EU zur Russischen Föderation hin, auf Rumänien, Ungarn, die Tschechische Republik und zuletzt Belgien erweitert hat. Als mögliche Ursache der Übertragung nannte er die unsachgemäße Entsorgung von infizierten Essensresten durch Saisonarbeiter oder Fernfahrer.

Dr. Schranner machte deutlich, dass es wichtig sei, dass der Jagddruck hochgehalten wird, Fallwild auf ASP untersucht, Suchtrupps für das Auffinden von verendeten Wildschweinen gebildet und natürlich die notwendigen Biosicherungsmaßnahmen strikt beachtet werden.

Einen breiten Raum nahm naturgemäß das Thema Schwarzwild im Landkreis Kelheim ein. Der Landkreis Kelheim hat die höchste Schwarzwildstrecke im Regierungsbezirk Niederbayern. Von den im letzten Jagdjahr in Niederbayern erlegten 7.737 Stück Schwarzwild fielen allein 2.301 auf den Landkreis Kelheim. Landrat Martin Neumeyer bat um eine weiterhin gute Zusammenarbeit von Jagdgenossen und Jägern und dankte für den bisherigen Einsatz zur Minimierung der Schwarzwildschäden.

Man war sich aber auch einig, dass die Anstrengungen bei der Bejagung der „Schwarzkittel“ nicht zurückgefahren werden dürfen, auch wenn heuer wohl weniger Schäden zu vermelden sind.

Forstdirektor Peter Enders vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Abensberg stellte die Ergebnisse der Aufnahmen für das Forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung 2018 vor. Hierbei ging er auf die sechs bestehenden Hegegemeinschaften im Landkreis ein und erläuterte die aufgenommenen Daten. Bei der Rehwildabschussplanung ist neben der körperlichen Verfassung des Wildes vorrangig der Zustand der Vegetation, insbesondere der Waldverjüngung zu berücksichtigen. Der gutachtlichen Äußerung des Bereiches Forst bei den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Verbissbelastung und zur Situation der Waldverjüngung kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Sie ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Abschussplanung. Diese ist so zu regeln, dass die berechtigten Ansprüche der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft auf Schutz gegen Wildschäden voll gewahrt bleiben, sowie die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege beachtet werden. Die Bejagung soll insbesondere die natürliche Verjüngung der standortgemäßen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen.

Abschließend stellte Landrat Martin Neumeyer fest, dass die bisherigen Gesprächskreise stets sachlich und fair verlaufen seien. Bestehende Probleme konnten meistens durch klärende Gespräche ausgeräumt werden. Die jährlich stattfindende Zusammenkunft bezeichnete er als eine gelungene Einrichtung.

 

Pressemitteilung Landratsamt Kelheim

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