Mi, 20.02.2019 , 08:24 Uhr

Abensberg: Verschwundener Dino tauchte im Kreisverkehr wieder auf

Ein Dino im Kreisverkehr? Eine Autofahrerin entdeckte das Urtier auf einer Verkehrsinsel im niederbayerischen Abensberg (Landkreis Kelheim) und rief die Polizei. Es handelte sich um eine gestohlene Raubsaurier-Nachbildung aus dem gut 40 Kilometer entfernten Dinosaurier Museum Altmühltal. Am Dienstag wurde das Urtier aus Kunstharz und Glasfaser nach der Spurensicherung durch die Polizei wieder ins Museum im oberbayerischen Denkendorf zurückgebracht. Wer den etwa 2,5 Meter langen und etwa 1,30 Meter hohen Dino gestohlen hat, ist offen. Mehrere Medien hatten zuerst über den Saurier-Diebstahl berichtet.

Der Dino sei erheblich beschädigt, sagte der wissenschaftliche Leiter des Museums, Frederik Spindler. Der Coelophysis – so der wissenschaftliche Name des 200 Millionen Jahre alten Tieres – habe Zehen und Schwanz eingebüßt. «Es kann sein, dass ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt.» Die Wiederherstellung des «sehr schönen Stücks» werde schätzungsweise einen mittleren vierstelligen Euro-Betrag kosten.

Der Saurier, der in der Kunstharzversion nur etwa 20 Kilo wiegt, hatte im Freilandareal des Museums auf einem Hügel gestanden und war auf einer Bodenplatte befestigt. «Er ist mit Gewalt abgebrochen worden, so dass lose Zehen gefunden wurden», sagte Spindler. Wie der Dieb aufs Gelände kam, sei offen. «Wir haben keine Beschädigung am Zaun festgestellt.»

Der Diebstahl war schon am Freitag aufgefallen. «Wir gehen davon aus, dass es ein blöder Scherz war», sagte der Leiter der Polizeiinspektion Beilngries, Maximilian Brunner, wo der Vorläufer des Tyrannosaurus Rex auf Spuren untersucht worden war. Zwar seien unter anderem DNA-Spuren gesichert worden, allerdings hätten vermutlich viele Menschen den Dino angefasst. «Ich bin zuversichtlich, dass wir das aufklären können», sagte Brunner dennoch. «Wenn man einen blöden Scherz macht, macht man viele Fotos.» Und die könnten irgendwann in den sozialen Medien auftauchen.

Kunstminister Bernd Sibler (CSU) sagte, ein solches Entwenden gehe über einen gewöhnlichen Streich weit hinaus. Museen seien «Schatzkammern unserer Geschichte und Kultur». Mit den Exponaten müsse sehr sorgfältig umgegangen werden, um sie für die kommenden Generationen zu erhalten.

Das Dinosaurier Museum Altmühltal zeigt gut 70 Nachbildungen von Dinosauriern und urzeitlichen Tieren in Lebensgröße sowie einige Dutzend Fossilien und Skelette. Ein besonderes Austellungsstück ist der «Dracula», die Nachbildung des größten bisher gefundenen Flugsauriers der Welt mit mindestens zwölf Meter Spannweite.

dpa

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