Mi., 07.05.2025 , 14:20 Uhr

Regensburg: Flashmob für Inklusion und Barrierefreiheit

Am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung haben Aktivistinnen und Aktivisten in Regensburg mit einem bunten Flashmob für mehr Inklusion, Barrierefreiheit und gesellschaftliche Teilhabe demonstriert.

Lautstarke Aktion für mehr Sichtbarkeit

Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wurde es laut auf dem Neupfarrplatz: Die Offene Behindertenarbeit (OBA) der Caritas Regensburg und ihre Kooperationspartner riefen mit einem farbenfrohen Flashmob zur Wahrnehmung und zum Handeln auf – für mehr Barrierefreiheit, Teilhabe und Mobilität.

Mit bunten Farben, scheppernden Rasseln und klaren Forderungen zogen die Protestierenden durch die Regensburger Innenstadt. Im Zentrum der Aktion: Menschen, deren Alltag oft von unsichtbaren Einschränkungen und strukturellen Hürden geprägt ist.

 

Über 25 Jahre Einsatz für Inklusion in Regensburg

Die Caritas Regensburg engagiert sich gemeinsam mit Partnern wie Phönix e. V., KBN e. V. und der Lebenshilfe seit mehr als einem Vierteljahrhundert für eine inklusive Gesellschaft. Unterstützt wird diese Arbeit vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration sowie vom Bezirk Oberpfalz.

Ein Blick auf die Zahlen macht die Dimension deutlich: Über zehn Millionen Menschen mit Behinderung leben in Deutschland – zwei Drittel davon mit nicht sichtbaren Einschränkungen, wie chronischen Schmerzen, Autoimmunerkrankungen oder psychischen Erkrankungen, erläuterte Kili Rossmann, Praktikant bei der OBA.

 

Appelle aus Politik und Selbsthilfe

Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein erinnerte in ihrer Rede daran, dass die meisten Behinderungen erst im Laufe des Lebens entstehen – etwa durch Krankheit oder Unfall. Daraus ergebe sich eine gesellschaftliche Verantwortung, Barrieren schrittweise abzubauen.

Betroffene berichteten von jahrelangen Wartezeiten auf Hilfsmittel wie Elektro-Rollstühle, dem Mangel an barrierefreiem Wohnraum und alltäglicher Diskriminierung. Besonders häufig genannt wurde der öffentliche Nahverkehr: Unzureichende Fahrpläne und eingeschränkte Mobilität führen oft zu sozialer Isolation. Konrad Kett, Leiter der OBA, kritisierte: „Ein Busfahrplan, der um 19 Uhr endet, bedeutet für viele Menschen faktisch das Ende ihres gesellschaftlichen Tages.“

Forderung nach umfassender Barrierefreiheit

Marion Thätter vom Verein Phönix e. V. betonte zum Abschluss: Die Forderungen der Menschen mit Behinderung seien keine Bitten, sondern ein Recht auf Teilhabe. Barrierefreiheit müsse endlich in allen Lebensbereichen selbstverständlich werden – baulich, sprachlich und digital.

 

PM Caritas Regensburg / LB

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