Mi, 07.10.2020 , 14:56 Uhr

50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald

Heute feiert der Nationalpark Bayerischer Wald seinen 50. Geburtstag! Zu diesem Ehrentag haben Ministerpräsident Markus Söder und Umweltminister Thorsten Glauber ein ganz besonderes Geschenk symbolisch überreicht.

Deutschlands ältester Nationalpark soll größer werden - um gut 600 Hektar. Zum 50. Jahrestag der Eröffnung hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Informationszentrum in Neuschönau (Landkreis Freyung-Grafenau) besucht und die vom Ministerrat beschlossene Erweiterung offiziell verkündet. Der Nationalpark Bayerischer Wald sei ein Schatz, den es zu schätzen und zu schützen gelte, sagte er. Aus ökologischer Sicht sei der Nationalpark wichtig für ganz Bayern und aus ökonomischer Sicht wertvoll für Lebensqualität, Wirtschaft und Tourismus in der Region.

Jubiläum: 50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauberbetonte dazu heute in Neuschönau:

"50 Jahre Nationalpark stehen für 50 Jahre Waldwildnis pur. Jetzt gestalten wir gemeinsam die kommenden 50 Jahre. Der Nationalpark ist das grüne Herz mitten in Europa. Deutschlands ältester Nationalpark soll Deutschlands größter Wald-Nationalpark werden. Die Vergrößerungsfläche beträgt rund 600 Hektar. Durch die Erweiterung wird der Nationalpark Bayerischer Wald künftig auf eine Fläche von etwa 24.850 Hektar anwachsen. Mit dieser Entscheidung gewinnen die Natur und die Menschen vor Ort. Damit nicht genug: Wir schnüren aus Erweiterung und neuen Besucherprojekten ein XXL-Paket für die Region. Es gibt tolle Ideen aus der Region, die wir hier aufgreifen werden. Der Nationalpark Bayerischer Wald wird damit noch attraktiver."

Die Feierlichkeit zum 50-jährigen Bestehen des Nationalparks fand gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Umweltminister Thorsten Glauber sowie Vertretern der regionalen und lokalen Politik coronabedingt im kleinen Kreis in Neuschönau statt.

 

Nationalpark Bayerischer Wald wird zum größten Nationalpark Deutschlands

Als neues Projekt ist insbesondere geplant, am nordischen Skizentrum Finsterau beziehungsweise Wistlberg einen Besucherschwerpunkt für barrierefreies Naturerleben zu schaffen. Auch die Erstellung eines Gutachtens für ein nationalparkübergreifendes Besucherlenkungs- und Verkehrsleitsystem ist vorgesehen. Daneben sollen die Teufelsbachklause als Denkmal historischer Holznutzung sowie die im Erweiterungsgebiet gelegene Reschbachtalstraße saniert werden. Insgesamt rund 3,5 Millionen Euro sollen dazu bis 2024 investiert werden.

Zur weiteren Steigerung der Anziehungskraft des Nationalparks läuft bereits ein Sonderprogramm des Freistaats. Dabei werden unter anderem das Hans-Eisenmann-Haus und das Haus zur Wildnis inhaltlich auf den aktuellsten Stand gebracht und energetisch saniert. 

Zusätzlich werden die über 350 Kilometer markierten Wanderwege und etwa 200 Kilometer markierten Radwege ertüchtigt. Der Nationalpark zieht jährlich rund 1,3 Millionen Besucher an. Er ist die Naturattraktion und Motor für die touristische Regionalentwicklung.

Die Erweiterungsfläche liegt an der Grenze zum tschechischen Nationalpark Sumava. Insgesamt wird sich der Nationalpark Bayerischer Wald dann über eine Fläche von knapp 25 000 Hektar erstrecken. Mit weiteren Investitionen in Höhe von 3,5 Millionen Euro bis 2024 - in Wanderwege, Barrierefreiheit und ein Besucherleitsystem - soll laut Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) die Attraktivität des Nationalparks zusätzlich gesteigert werden. Etwa 1,3 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr den Nationalpark.

Sieben Naturschutzverbände und Bürgerinitiativen - darunter der Bund Naturschutz, Greenpeace und der Landesbund für Vogelschutz - gratulierten am Mittwoch zum Jubiläum und stellten in München zugleich ein Nationalpark-Bündnis vor. Damit setzen sie sich für die Errichtung eines dritten Nationalparks in Bayern ein.

Am Dienstag hatten bereits die Grünen die Schaffung eines dritten Nationalparks Bayern gefordert. Ein weiterer Nationalpark sei auch für den Artenschutz wichtig. Auch aus der SPD-Fraktion wurde erneut die Forderung laut, einen Nationalpark im Steigerwald mit einer Machbarkeitsstudie voranzubringen. Im Freistaat gibt es neben dem Nationalpark Bayerischer Wald einen zweiten in Berchtesgaden. 2018 hatte Ministerpräsident Söder nach einer langen Debatte entschieden, dass es auf absehbare Zeit keinen dritten Nationalpark geben werde.

 

Hintergrundinformationen zum Nationalpark:

Der Nationalpark Bayerischer Wald liegt im Osten Niederbayerns an der Grenze zu Tschechien. Das Großschutzgebiet wird von der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, einer Sonderbehörde des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, betreut. Zusammen mit dem Nachbar- Nationalpark Šumava in Tschechien bildet er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas.

Am 11. Juni 1969 stimmte der Bayerische Landtag einstimmig für den Gründungs-Beschluss zur Errichtung eines Nationalparks im Gebiet zwischen Rachel und Lusen. Am 7. Oktober 1970 wurde das im Landkreis Freyung- Grafenau gelegene Großschutzgebiet mit einer Größe von 13.000 Hektar als erster deutscher Nationalparks eröffnet.

Nach dem Leitsatz „Natur Natur sein lassen“ dürfen sich die Wälder mit ihren Mooren, Bergbächen und Gipfellagen nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer grenzenlosen Waldwildnis entwickeln. So wird aus dem Wirtschaftswald von gestern der Urwald von morgen. Eine einmalige Artenvielfalt ist die Folge. Seltene Tiere wie Luchs, Auerhuhn, Habichtskauz sowie verschiedene Urwaldreliktarten bei den Totholzkäfern finden dadurch wieder ein Zuhause.

 

 

PM Bayerisches Umweltministerium / dpa / Nationalpark Bayerischer Wald / MB

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