Fr, 13.12.2019 , 13:35 Uhr

Regensburg: Kaufleute warnen vor Sperrungen im Zuge der Verkehrsberuhigung

Der Verein Regensburger Kaufleute e.V. stemmt sich gegen die geplante Verkehrsberuhigung in der Altstadt. In der Stadt soll zum Beispiel der Domplatz zu einer sogenannten Wohnverkehrsstraße werden. Der Verein warnt aber: Wer Sperrungen fordere, riskiere Insolvenzen der Kaufleute. Es mache keinen Sinn, die Sperrungen drei Monate vor der Kommunalwahl durchzudrücken. Autofrei werde die Altstadt nie werden. Die Kaufleute fordern, dass die Stadt bereits bestehende Vorschriften durchsetzt und beispielsweise Lautstärke und Geschwindigkeitsmessungen bei Autofahrern auf dem Domplatz durchführt.

 

Die Mitteilung des Vereins

Die politische Vision einer weiteren Verkehrsberuhigung der Regensburger Altstadt ist die Schreckensvorstellung der „Regensburger Kaufleute e.V.. Am Dienstag soll der „Maßnahmenbeschluss: Verkehrsberuhigung Altstadt – Veränderung Verkehrsführung im Kernbereich“ in der letzten Stadtratssitzung des Jahres verabschiedet werden. „Wer Sperrungen fordert, riskiert Insolvenzen der Kaufleute“, lautet die Stellungnahme der Kaufleute zu diesen Plänen. „Beschränkungen und Verbote machen nur Sinn, wenn gleichwertige Alternativen angeboten werden“, zitiert Vereinsvorsitzender und Altstadt-Kaufmann Armin Gebhard aus einem 1994 vorausschauend formulierten 28-seitigen Verkehrskonzept, das ein großer Autobauer für Regensburg in Auftrag gegeben hatte.

„Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, die Sperrungen drei Monate vor der Kommunalwahl durchzudrücken“, ergänzt Gebhard, „das hätte auch Zeit bis nach der Wahl“. „Wir brauchen mehr Parkplätze und nicht weniger“, so die Stellungnahme der vereinten Kaufleute, wenn das Parkhaus am Jacobi-Gelände und das Parkhaus am „Alten Eisstadion“ fertig gestellt seien, könne „nochmals über die Sache gesprochen werden“. Betroffen sind im innerstädtischen Postleitzahlengebiet 93047 ca. 1.400 Geschäfte, insgesamt rund 3.000 Gewerbetreibende und geschätzte 16.000 Einwohner. „Autofrei“ werde die Altstadt allein mit Blick auf die notwendigen Bewegungen des Einzelhandels, der Hotels, Freiberufler, Rechtsanwälte, Notare und Ärzte nie werden, so Gebhard weiter. Die Regensburger Altstadt brauche Mobilität. Wer diese verbiete, mache alles kaputt.

Alternativen wie ein Park- & Ride-Platz am Fußballstadion hatten sich jüngst als nicht geeignet erwiesen, den Individualverkehr von der Altstadt fern zu halten. Die Maximilianstraße würde durch ihre Sperrung nicht attraktiver. Hier wird der Ruf nach einer historischen Straßenbahn laut, die den Pendelverkehr zwischen Bahnhof und Domplatz effektiver und die Maximilianstraße lebendiger und anziehender gestalten könnte. Zudem fordern die „Regensburger Kaufleute“ von der Stadtverwaltung einen Vollzug der bereits bestehenden Vorschriften. So zum Beispiel durch Dezibelmessungen und Tempokontrollen gegen so genannte „Autoposer“, die die Innenstadt und insbesondere den Domplatz als Bühne nutzten. Auch Müllsünder und Fahrradrowdies sollten in den engeren Fokus rücken.

Neben der Zielsetzung, die Regensburger Altstadt, die politisch offensichtlich „als EINE Gewerbestruktur“ und nicht als vielfältige Keimzelle des urbanen Lebens und anziehender Mittelpunkt des Wirtschaftsraumes Regensburg bewertet werde, mobil zu halten, wollen die Regensburger Kaufleute e.V. zwei weitere Appelle aussenden. Aufgrund der Veränderung des Einzelhandels speziell durch den Online-Handel stünde Regensburg wie andere Städte vor einer der größten Herausforderungen. Hier sei auch die deutsche Politik gefordert. Nach dem Beispiel anderer Nationen müssen die Vorschriften für das Internet-Geschäft geregelt werden. Zudem sollten in Berlin und München alle möglichen Zuschüsse eingefordert werden für den Ausbau und die Ertüchtigung von Bahnstrecken, sinnvollen und attraktiven Park- &-Ride-Plätzen und vergleichbaren Maßnahmen, um Alternativen für den Verkehr vom Land in die Stadt und in der Stadt zu schaffen.

 

Unsere Berichterstattung zur Verkehrsberuhigung

Pressemitteilung/MF

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