Fr, 23.02.2018 , 12:25 Uhr

220.000 Euro für Burgmuseum Wolfsegg

Die Erweiterung, Aktualisierung und Neugestaltung des Burgmuseums in Wolfsegg wird mit rund 220.000 Euro Fördermitteln aus dem europäischen LEADER-Programm unterstützt. Am Mittwoch, 21.02.18, nahmen Landrätin Tanja Schweiger als erste Vorsitzende des Kuratoriums Burg Wolfsegg e.V. und der zweite Kuratoriumsvorsitzende und erste Bürgermeister der Gemeinde Wolfsegg, Wolfgang Pirzer, vor Ort den LEADER-Förderbescheid für das Projekt „Erweiterung, Aktualisierung und Neugestaltung des Burgmuseums Wolfsegg“ von Hans-Michael Pilz, LEADER-Koordinator der Oberpfalz, offiziell entgegen.

Die fast 800 Jahre alte Burg Wolfsegg ist - nach einigen Umbauten - im Wesentlichen im Zustand der Renaissance erhalten und somit kulturhistorisch von herausragender Bedeutung für den Landkreis Regensburg. Das 1989 in ihren Mauern eröffnete Museum befasst sich ausführlich mit dem mittelalterlichen Leben.

„Es ist das Alleinstellungs-Merkmal des Burgmuseums Wolfsegg, dass hier in einer gut erhaltenen Burg das Leben in der Burg dargestellt wird. Nach der Runderneuerung wird das Burgmuseum Wolfsegg ein noch attraktiveres und überregional bedeutsames Ausflugsziel für Groß und Klein sein“, so Landrätin Tanja anlässlich der bevorstehenden Aufwertung des Burgmuseums.

Nach fast 30 Jahren sind nun umfassende bauliche, technische und inhaltliche Sanierungs- und Aufwertungsmaßnahmen notwendig, um das bedeutsame Bau- und Geschichtsdenkmal in seiner kulturhistorischen Bedeutung zu sichern und die spannende Geschichte des mittelalterlichen Lebens im Burgmuseum zeitgemäß darstellen und erfolgreich vermitteln zu können. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf knapp 1,1 Millionen Euro. Der Projektträger Kuratorium Burg Wolfsegg e.V. wird finanziell neben Fördermitteln aus dem europäischen LEADER-Programm durch Spendengelder der Sparkasse Regensburg und Zuschüsse des Kulturfonds Bayern, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Musen, der bayerischen Landesstiftung sowie dem Bezirk Oberpfalz unterstützt.

Größtes Projekt in der aktuellen Förderphase LEADER 2014-2020

Die LEADER-Förderung beträgt rund 220.000 Euro und dient zur Erweiterung, Aktualisierung und Neugestaltung des Burgmuseums Wolfsegg in zwei Stufen. „Damit stellt die Aufwertung des Burgmuseums Wolfsegg das größte Projekt in der aktuellen Förderphase LEADER 2014-2020 im Landkreis Regensburg dar“, erläutert Landrätin Tanja Schweiger. In der ersten Stufe erarbeitete das bekannte Münchner Büro „Atelier Hackel“ im ersten Halbjahr 2017 ein umfangreiches wissenschaftliches Konzept mit innenarchitektonischer Planung, Grafikentwurf und genauer Kostenberechnung.

Räumliche Aufwertung und Erweiterung des Burgmuseums

In der zweiten Stufe steht nun die Umsetzung der im Konzept erarbeiteten Maßnahmen und Gestaltungsvorschläge zur inhaltlichen, technischen sowie räumlichen Aufwertung beziehungsweise Erweiterung des Burgmuseums Wolfsegg an. Dazu gehört, das direkt angrenzende „Hollnberger Haus“ zu einem multifunktionalen Eingangsbereich mit Medienstation umzugestalten und stärker in das Museumskonzept einzubeziehen. Auch die Burghöhle und der Innenhof (samt angrenzender Gebäude) werden in Teilen baulich umgestaltet, inhaltlich aufgewertet und stärker in den musealen Bereich integriert.

Am Burgberg entsteht ein Lehrpfad mit acht Informationstafeln, der Besuchern auf dem Weg zum Burgmuseum zukünftig erste grundlegende Informationen zur Burg Wolfsegg vermittelt. Der Hauptbereich des Burgmuseums befindet sich in den 14 Räumen im Palas der Burg. Auf neu gestalteten Informationstafeln, durch interaktive Medienstationen und anhand von 3-D-Modellen, Figurinen oder zahlreichen historischen Exponaten werden den Besuchern sowohl vielfältige Informationen zu den verschiedensten Aspekten des mittelalterlichen Lebens auf einer Burg im Allgemeinen als auch die spezielle Geschichte der Burg Wolfsegg lebendig vermittelt. Neben der optischen und technischen Aufwertung der Darstellung werden auch die Inhalte wissenschaftlich überarbeitet und ergänzt.

„Burgenzentrum Landkreis Regensburg“

Neu im Burgmuseum ist das „Burgenzentrum Landkreis Regensburg“. In einem Raum wird dargestellt, wie die vielen Burgen im Landkreis Regensburg entstanden sind, welche Funktionen ihnen zukamen und wie sich die Burgen im Lauf der Zeit veränderten. Neben den bekanntesten Burgen im Landkreis Regensburg, wie beispielsweise in Brennberg, Kallmünz oder Laaber, wird auch das burgenverbindende Wanderwegenetz der „Regensburger Burgensteige“ ausführlich vorgestellt. Das „Burgenzentrum Landkreis Regensburg“ soll Lust auf mehr machen und die Besucher für den Besuch weiterer Burgen im Landkreis Regensburg bzw. das Erwandern über die „Regensburger Burgensteige“ animieren.

 

Förderprogramm LEADER

LEADER ist ein europäisches Förderprogramm, das seit 1991 innovative Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes finanziell unterstützt. Der Landkreis Regensburg ist seit 2002 in Teilen und seit 2014 als gesamter Landkreis ein LEADER-Fördergebiet. Bundesweit gibt es in der aktuellen Förderphase LEADER 2014-2020 321 sogenannte LEADER-Regionen, in Bayern sind es 68. Welche Projekte finanziell unterstützt werden entscheidet das lokale LEADER-Entscheidungsgremium. Dieses setzt sich das aus 22 Mitgliedern zusammen, acht davon stammen aus dem öffentlichen Bereich und 14 sind private Interessensvertreter aus den Bereichen Umwelt, Bildung, Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Landwirtschaft und Soziales. In den vergangenen 15 Jahren hat sich LEADER sehr gut im Landkreis Regensburg etabliert und zu ist zu einem stark nachgefragten Förderinstrument im Bereich der Regionalentwicklung geworden. In der aktuellen Förderphase LEADER 2014-2020 gab das LEADER-Entscheidungsgremium im Landkreis Regensburg bereits 27 Projekte zur Förderantragstellung frei. Aufgrund dieser starken Nachfrage sind bereits über 90 Prozent der zur Verfügung stehenden Fördermittel für die Förderphase LEADER 2014-2020 in Höhe von 1,5 Millionen Euro verplant.

 

Burg Wolfsegg

15 km nordwestlich von Regensburg liegt die Burg Wolfsegg, deren ältester Teil nach den neuesten Ergebnissen der Bauforschung aus dem Jahre 1278 stammt. In weiteren Bauphasen um 1325 - 1350, um 1419. im 16. Jahrhundert, um 1721 und im 19. Jahrhundert wurde die Burganlage vergrößert bzw. verändert. Wegen ihrer geringen strategischen Bedeutung wurde sie nie zerstört. Daher ist sie heute die einzige Burg in der Oberpfalz, die in ihrem mittelalterlichen Baubestand nahezu unverfälscht erhalten ist. Burg Wolfsegg weist reichhaltige denkmalpflegerische und bauhistorische Befunde auf und stellt ein typisches Beispiel für die spannende Geschichte einer Oberpfälzer Ministerialenburg dar. Jahrhunderte lang war die Burg Wolfsegg der Sitz von Ministerialen bevor die zum Teil verfallene Burg 1886 der Gemeinde geschenkt wurde und zunächst als Schule mit Lehrerwohnung, später als Domizil für arme Familien diente. 1933 kaufte Georg Rauchenberger aus Regensburg Palas und Burghof als Halbruine und rettete sie unter größten finanziellen Opfern vor dem weiteren Verfall. Er gründete 1970 das Kuratorium Burg Wolfsegg e.V., das sich bis heute um die Erhaltung dieses wertvollen Bau- und Geschichtsdenkmals bemüht. Landrätin Tanja Schweiger ist 1. Vorsitzende des Kuratoriums, der Wolfsegger Bürgermeister Wolfgang Pirzer 2. Vorsitzender.

 

pm/MB

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