Großes Jubiläum für das Bayernwerk: genau heute (5. April) vor 100 Jahren wurde es auf Initiative von Oskar von Miller gegründet. Seine Vision: Strom aus Wasserkraft über bayernweite Netze verteilen. Mit dem Bayernwerk nahm sie eine konkrete Form an.
100 Jahre Bayernwerk sind für das heutige Energieunternehmen mit Sitz in Regensburg vor allem ein Anlass, nach vorne zu schauen: „Oskar von Miller hat sich die Elektrifizierung Bayerns zur Lebensaufgabe gemacht und mit dem Bayernwerk das gesellschaftliche Leben verändert. 100 Jahre später geht es wieder um grundlegende Veränderungen unserer Energieversorgung. Wieder lautet die Aufgabe, ein neues Energiesystem zu schaffen, das auf Basis Erneuerbarer Energien ein nachhaltiges Leben ermöglicht. Wieder spielen Energienetze eine zentrale Rolle. Und wieder sehen wir uns als heutiges Bayernwerk in der Verpflichtung, Energiezukunft zu gestalten“, richtet Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, den Blick in die Zukunft.
Das Energiesystem der Zukunft vernetzt die Gesellschaft. „Schon jetzt haben wir mehr als 300.000 regenerative Erzeugungsanlagen in unser Netz integriert und es werden ständig mehr. Das ist aber nur eine Seite. Eine CO2-freie Zukunft erreichen wir nur, wenn mehrere Sektoren wie Erzeugung, Mobilität und der Lebensraum der Menschen ineinandergreifen. Digitalisierung, Modernisierung und der Ausbau unserer Stromnetze spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle. Die Energiezukunft braucht eine innovative Infrastruktur. Und die entsteht jetzt“, sagt Dr. Egon Westphal, Technikvorstand des Bayernwerks.
Personalvorstand Andreas Ladda betont, dass man sich am Anfang eines Jahrzehnts der Veränderung befinde. „Die rasanten technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen müssen wir in unserer Arbeitswelt begleiten. Für unsere Zukunft brauchen wir attraktive, moderne, flexible und digitale Arbeitsmöglichkeiten. Dass das Bayernwerk über so viele Jahrzehnte Pionierarbeit leistet, liegt auch an den hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unsere Energie lebt stark von deren Nähe zur Region. Das zeichnet uns aus“, erläutert Andreas Ladda, Personalvorstand beim Bayernwerk.
Im Laufe der hundertjährigen Geschichte des Bayernwerks kam es zu immer größeren Zusammenschlüssen. Als im Jahr 2000 VIAG und VEBA zu E.ON fusionierten, entstand aus dem Bayernwerk und PreussenElektra gemeinsam E.ON Energie. Der Name „Bayernwerk“ war für einige Zeit sogar ganz aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Im Jahr 2013 wurde die E.ON Bayern AG offiziell umfirmiert und es schlug die Geburtsstunde des „neuen“ Bayernwerks. Seitdem arbeitet das Unternehmen an der Energiewende Bayerns. „Dezentralisierung“ heißt eines der Schlagworte der Energiezukunft. Das betrifft nicht nur die Unternehmensorganisation, sondern auch die Logistik der Energieversorgung. Wenn Energie in Zukunft zu einem großen Teil aus Sonne, Wind oder Biomasse entstehen soll, braucht es zahlreiche kleine Anlagen, die über das ganze Land verteilt sind. „Wie seinerzeit Oskar von Miller befinden auch wir uns im Aufbruch“, sagt Dr. Egon Westphal. „Im Grunde gehen wir zurück zu den Anfängen, denn auch damals gab es viele einzelne Kraftwerke, aus denen erst später größere Verbände wurden“, ergänzt Reimund Gotzel. Heute ist die Bayernwerk AG Dachgesellschaft für die Tochterunternehmen Bayernwerk Netz GmbH, Bayernwerk Natur GmbH und weitere Tochtergesellschaften. Mit seinen Energienetzen versorgt das Unternehmen rund sieben Millionen Menschen in Bayern mit Energie. Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, das Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen.
PM