Mo., 06.11.2017 , 15:27 Uhr

100. Geburtstag des Freistaats: SPD fordert gesetzlichen Feiertag

Anlässlich des 100. Jubiläums der Ausrufung des Freistaats fordert der SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher die Einführung eines bayerischen Nationalfeiertags am 8. November. Dieses historische Ereignis im Jahr 1918 habe den „Grundstein für die Entwicklung Bayerns hin zu einer demokratischen, offenen und modernen Gesellschaft“ gelegt, schreibt Rinderspacher in einem Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer. Deshalb solle der 8. November 2018 einmalig zum gesetzlichen Feiertag erklärt werden, schlägt Rinderspacher vor. Der Landtag könnte dies beschließen.

Leider gebe es bislang keinen spezifisch bayerischen Feiertag, der das freiheitlich-demokratische Selbstbewusstsein repräsentiere, sagte Rinderspacher und erinnerte an die unblutige Revolution in Bayern, die 1918 zum Ende der Monarchie führte. „Demokratie und Menschen- und Bürgerrechte traten ihren Siegeszug an – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. Der 8. November 1918 hat deshalb für den Freistaat Bayern eine Bedeutung, die der des 14. Juli 1789 für Frankreich oder des 4. Juli 1777 für die USA in nichts nachsteht“, schreibt der SPD-Fraktionsvorsitzende. „Umso erstaunlicher ist es, dass bis heute die Grundsteinlegung für die demokratische Staatswerdung Bayerns regelrecht verschwiegen wird, statt sie staatlich selbstbewusst als gemeinschaftsstiftendes Freiheitsfest zu feiern.“

Rinderspacher bemängelt zugleich, dass den historischen Orten der bayerischen Demokratiegeschichte von staatlicher Seite bislang kein besonderes Augenmerk geschenkt worden sei. Auch spiele sie in den Lehrplänen an den Schulen keine angemessene Rolle. Und die Namen der „Heldinnen und Helden“ von damals seien im öffentlichen Bild Bayerns nicht ausreichend wahrnehmbar. Er nannte explizit den Freistaatsgründer Kurt Eisner und dessen Stellvertreter als Bayerischer Ministerpräsident, Johannes Hoffmann.

Die SPD-Landtagsfraktion nimmt das Jubiläumsjahr der bayerischen Demokratie zudem zum Anlass, mit einer landesweiten Veranstaltungsreihe sowie einer Social-Media-Kampagne an die sozialdemokratischen Verdienste um die Erfolgsgeschichte des Freistaats zu erinnern. Insgesamt sind bayernweit über 40 Veranstaltungen geplant.

Den Auftakt macht am Dienstag (7.11.2017, 16.30 Uhr) eine Kranzniederlegung durch die Fraktion am Kurt-Eisner-Denkmal vor der BayernSPD-Zentrale (Oberanger 38, 80331 München) mit anschließendem Besuch der Ausstellung „Revolutionär und Ministerpräsident – Kurt Eisner (1867-1919)“ im Münchner Stadtmuseum.

Pressemitteilung/MF

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