Ein Jahr nach Bekanntwerden des ersten Corona-Falls in Bayern hat Gesundheitsminister Klaus Holetschek das Krisenmanagement der Staatsregierung gegen alle Kritik verteidigt. «Die Maßnahmen sind richtig sie wirken sie helfen, und sie schützen Menschenleben», sagte der CSU-Politiker am Mittwoch in seiner ersten Regierungserklärung im bayerischen Landtag in München.
Die Regierung habe viel gelernt aus der Pandemie und sich im Laufe der Zeit gut aufgestellt und vorbereitet. Als Beispiele nannte Holetschek den Aufbau der Teststrategie, die Stärkung der Teams zur Kontaktverfolgung und die Anschaffung eines Zentrallagers für wichtige medizinische Güter wie Schutzmasken oder Beatmungsgeräte.
In Bayern sei die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, inzwischen auf 96 gesunken, am 20. Dezember habe sie noch bei 217 gelegen. Gleichzeitig liege die Inzidenz in Tschechien bei 443,8. «Die Grenztestung läuft gut. Alleine gestern wurden über 200 positive Fälle bei der Einreise aus Tschechien herausgefiltert», sagte Holetschek.
Sorge bereite trotz der sinkenden Infektionszahlen aber die Mutation. Ziel müsse es sein, eine Entwicklung wie in Irland zu vermeiden. Dazu seien auch schärfere Quarantäne-Regeln etwa für Kontaktpersonen von Infizierten der richtige Ansatz.
dpa
Die CSU und die Freien Wähler haben mittels eines Dringlichkeitsantrages von der Staatsregierung eine Strategie für das Ende des Lockdowns gefordert. Der Antrag setzt zwar auch auf eine Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen bis Mitte Februar, fordert aber auch konkrete Schritte, um «mit Umsicht und Vorsicht wieder mehr gesellschaftliches Leben und soziale Kontakte zu eröffnen». Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat zuletzt von finanziellen Einbußen für den Freistaat gesprochen, die sich durch den Lockdown pro Woche auf 700 bis 900 Millionen Euro belaufen würden.
MF