
Staatsforsten: Zahl beobachteter Gämsen in Bayern gestiegen
Bayerns Staatsforsten haben im vergangenen Jahr mehr Gämsen im Freistaat gezählt als im Vorjahr.
Im Rahmen eines Beobachtungsprogramms seien im Sommer 2021 an rund 100 Orten im Alpenraum 1888 Tiere gezählt worden – 228 mehr als im Sommer 2020, teilten die Staatsforsten in Regensburg am Freitag mit. Mit ersten aussagekräftigen Ergebnissen sei zwar erst im Jahr 2026 zu rechnen, die ersten Zählungen deuteten aber «auf einen positiven Trend hin».
Gams steht auch Vorwarnliste der Roten Liste
Um die Zahl der Gämsen in Bayern und die Jagd auf die Tiere hatte es zuletzt Streit zwischen Jägern und Tierschützern auf der einen sowie Förstern und Behörden auf der anderen Seite gegeben. Die einen halten die Gams für gefährdet – spätestens seitdem sie auf der Vorwarnliste der Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz steht. Die anderen wollen sie wie Hirsche und Rehe bejagen, weil die Tiere Baumsetzlinge abknabbern und so den klimatauglichen Umbau von Wäldern erschweren – und es keine Zahlen gebe, die eine Gefährdung der Gams belegten.
«Wir wissen, dass das Thema Gams emotional und kontrovers diskutiert wird», sagte Reinhardt Neft, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten. «Wir wollen durch das wissenschaftlich begleitete Monitoring unserem Auftrag der verantwortungsvollen Bejagung gerecht werden.»
Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen laufen
Um mehr Erkenntnisse über die Gamsbestände im Freistaat zu erhalten, laufen derzeit mehrere wissenschaftliche Untersuchungen. Dazu gehört auch eine wildbiologische Untersuchung in Oberbayern, bei der Forscher mittels genetischer Analysen aus dem Kot der Tiere ermitteln wollen, wie viele einzelne Tiere es in dem Gebiet gibt.
dpa / MB