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Timo Käufl

Kelheim: Caritas-Krankenhaus St. Lukas kehrt zur Eigenregie zurück

Gleichzeitig endet die Kooperation mit der Oberender AG. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten sollen die Operationssäle voraussichtlich ab Mitte Mai 2025 wieder in Betrieb gehen.

Claudia Eder wird neue Geschäftsführerin

In einer außerordentlichen Sitzung am 24. April 2025 hat der Aufsichtsrat des Caritas-Krankenhauses St. Lukas die bisherige Prokuristin Claudia Eder zur Geschäftsführerin bestellt. Sie folgt auf Sabine Hehn, die Anfang April von ihren Aufgaben entbunden wurde. Grund für die Trennung war der Verlust des Vertrauens in ihre Führung.

Kooperation mit Oberender AG endet

Mit der Ernennung von Claudia Eder endet auch die Zusammenarbeit mit der Oberender AG, einem auf das Gesundheitswesen spezialisierten Beratungsunternehmen. Die Oberender AG hatte das Caritas-Krankenhaus seit dem Trägerwechsel im Juni 2022 bei der wirtschaftlichen Stabilisierung unterstützt. Künftig übernimmt die Krankenhausgesellschaft die Geschäftsführung wieder vollständig in Eigenregie.

Sanierungsbedarf der OPs in Kelheim

Die Operationssäle des Caritas-Krankenhauses Kelheim, die aus dem Jahr 1974 stammen, müssen dringend saniert werden. Schon 2010 wurde Kontakt zur Regierung von Niederbayern aufgenommen, um Fördergelder für die Sanierung zu erhalten. Trotz einer bewilligten Planung im Jahr 2021 kam es bisher nicht zur Umsetzung, unter anderem wegen veränderter Anforderungen und zusätzlicher Operateure nach dem Trägerwechsel 2022.

Eine interne Kontrolle im April 2025 ergab akuten Sanierungsbedarf. Seit dem 9. April 2025 ist der OP-Betrieb daher vorübergehend eingestellt. Notfälle, kleinere Eingriffe und Geburten werden jedoch weiterhin im Caritas-Krankenhaus St. Lukas behandelt.

OP-Bereich voraussichtlich ab Mitte Mai wieder einsatzbereit

Dank des engagierten Einsatzes der Mitarbeiter verlaufen die Umbauarbeiten im OP-Bereich planmäßig. Derzeit geht die Krankenhausleitung davon aus, dass der reguläre OP-Betrieb ab Mitte Mai 2025 wieder aufgenommen werden kann. Der ursprünglich erworbene OP-Container aus dem Jahr 2012 kann aus technischen Gründen aktuell nicht verwendet werden.

Maßnahmen zur Schadensminderung

Zur Reduzierung der finanziellen Einbußen versucht die Krankenhausgesellschaft, Ausfall- und Haftpflichtversicherungen in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich wird kurzfristig ein weiterer Eingriffsraum eingerichtet, um die bestehende OP-Struktur zu entlasten. Parallel dazu wird die Planung für einen kompletten Neubau der Operationssäle vorangetrieben.

Information der Gremien und Mitarbeiter

Der Aufsichtsrat des Caritas-Krankenhauses Kelheim wurde in außerordentlichen Sitzungen über die Maßnahmen zur Aufklärung und Schadensminderung informiert. Auch die Mitarbeiter erfuhren bei einer Besprechung am 22. April 2025 sowie durch eine Rund-Mail von den Veränderungen in der Geschäftsführung.

Landrat Martin Neumeyer betonte, man werde „alles in unserer Macht stehende unternehmen, um die uneingeschränkte Funktions- und Leistungsfähigkeit des Krankenhauses in Kelheim unverzüglich wiederherzustellen und zu erhalten“.
Caritasdirektor Michael Weißmann sicherte die volle Unterstützung des Caritasverbandes bei der Sanierung und Wiederinbetriebnahme der OPs zu.
Claudia Eder, neue Geschäftsführerin, kündigte an, gemeinsam mit den Mitarbeitenden und den Chefärzten „Hand in Hand“ die Gesundheitsversorgung im Landkreis Kelheim nachhaltig zu sichern.

PM Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V / TK

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