
Landkreis Regensburg: erfolgreiche Amphibienwanderung - fast 17.000 Tiere gerettet
Insgesamt 16730 Amphibien im Landkreis Regensburg gerettet. Die Aktion zeigt aber auch: Naturschützer warnen vor Artenschwund.
Naturschützerinnen und Naturschützer vom BUND Naturschutz (BN) und dem Obst- und Gartenbauverein (OGV) Sinzing haben in den vergangenen Wochen rund 16.730 Kröten, Frösche und Molche im Landkreis Regensburg vor dem Straßentod bewahrt. Die Aktion ist Teil eines bayernweiten Engagements, bei dem jährlich rund 500.000 Amphibien gerettet werden.
Ehrenamtliche Helfer im Einsatz
Mit steigenden Temperaturen Ende Februar und Anfang März beginnen die Amphibien ihre Wanderung zu den Laichplätzen – dabei überqueren sie häufig Straßen, auf denen sie überfahren werden können. Um das zu verhindern, haben Ehrenamtliche in mehreren Gemeinden wie Hemau, Kallmünz, Regenstauf, Wenzenbach, Pettendorf und Wörth/Wisent über Wochen Amphibienzäune betreut. Spitzenreiter bei der diesjährigen Rettungsaktion war die Ortsgruppe Regenstauf mit 4.607 geretteten Tieren, darunter 2.980 Kröten.
Klimawandel bedroht Populationen
Wie Hans Lengdobler von der BN-Kreisgruppe Regensburg erklärt, beobachten die Helfer*innen an einigen Übergängen einen Rückgang der Amphibienzahlen. Grund dafür seien vor allem trockene Sommer und Frühjahre infolge der Klimakrise. Das vergleichsweise feuchte Jahr 2024 habe die Fortpflanzung der Amphibien jedoch begünstigt. Weitere Bedrohungen sind der Verlust von Lebensräumen sowie der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel.
Schutzmaßnahmen dringend erforderlich
Amphibien sind auf feuchte Lebensräume angewiesen, da ihre Haut schnell austrocknet. Um ihre Zukunft zu sichern, müssten Gewässer erhalten oder renaturiert sowie feuchte Wiesen geschützt werden. Besonders problematisch seien Straßenquerungen entlang der Wanderkorridore.
„Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden“, so Lengdobler.
Neues Projekt im Stadtgebiet Regensburg
Seit vergangenem Jahr findet auch im Stadtgebiet Regensburg eine Amphibiensammelaktion statt – insbesondere in den ehemaligen Schlämmteichen bei Irl. Diese beherbergen eine wachsende Population, die beim Überqueren der Kremser Straße geschützt werden muss. Das Gebiet ist jedoch durch geplante Logistikhallen akut bedroht – obwohl dort heuer rund 2.100 Kröten zum Ablaichen hingewandert sind.
Appell für Nachwuchs bei den Helferinnen und Helfern
Viele der derzeitigen Helferinnen und Helfer sind schon älter – daher hofft man auf engagierten Nachwuchs, der sich künftig um die Amphibienzäune kümmert. Interessierte sind jederzeit willkommen, sich für den Artenschutz zu engagieren.
PM Bund Naturschutz Kreisgruppe Regensburg / LB