
München: Sozialministerin Scharf fordert gleichen Lohn für Frauen und Männer
Das Statistische Bundesamt hat am 13. Februar 2025 neue Zahlen zur Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern veröffentlicht. Demnach betrug der bereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2024 sechs Prozent, das heißt, Frauen verdienten bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation sechs Prozent weniger als Männer. Der unbereinigte Gender Pay Gap, der den durchschnittlichen Bruttostundenlohn vergleicht, lag bei 16 Prozent – zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Bayerns Sozialministerin und Frauenbeauftragte Ulrike Scharf kritisiert die bestehenden Lohnunterschiede deutlich: „Es ist nicht zu akzeptieren, wenn Frauen für den gleichen Job schlechter bezahlt werden als Männer. Das ist einfach ungerecht.“ Sie fordert: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – unabhängig vom Geschlecht.“
Forderung nach neuer Organisation der Care-Arbeit
Neben der Lohnungleichheit sieht Scharf auch in der Care-Arbeit Handlungsbedarf. Sie betont, dass Sorgearbeit besser an die Lebensrealitäten angepasst werden muss: „Care-Arbeit für Männer muss genauso selbstverständlich sein wie eine Frau im Vorstand.“ Frauen und Männer müssten ihre Berufe mit Familienaufgaben vereinbaren können, ohne dass alte Rollenbilder bestimmend seien.
Ursachen der Lohnlücke
Laut Statistischem Bundesamt lassen sich zwei Drittel des unbereinigten Gender Pay Gaps durch strukturelle Faktoren erklären:
- Frauen arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Berufen und Branchen.
- Frauen sind öfter in Teilzeit tätig.
Trotz des Rückgangs der Lohnlücke bleibt die ungleiche Bezahlung ein zentrales gesellschaftliches Thema.
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales / SP