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Gartenamt beginnt mit Fällung geschädigter Bäume; Baumpflegearbeiten im Dörnberg Park

Baumarbeiten in Regensburg

Mitteilung der Stadt Regensburg

Je nach Witterung beginnt das Gartenamt ab Ende Oktober mit den diesjährigen Fällarbeiten. Diese müssen bis Ende Februar abgeschlossen sein, da am 1. März die gesetzlich geschützte Vogelbrutzeit beginnt. Ab dann sind Fällungen von Gehölzen nicht mehr zulässig.

Für die kommende Fäll-Saison sind bei den Baumkontrollen 135 Bäume in so schlechtem Zustand festgestellt worden, dass ihre Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist und sie entfernt werden müssen. Von diesen Bäumen fallen 55 Stück unter die Baumschutzverordnung.

 

Straßenbäume sind besonders betroffen

Viele der nicht mehr zu erhaltenden Bäume sind Straßenbäume. Sie haben wegen geringem Wurzelraum, verdichtetem Boden und Salzeinträgen, vor allem aber wegen vorangegangener Dürre- und Hitzeperioden oft große Probleme. Irgendwann können die entstehenden Schäden von den Bäumen nicht mehr kompensiert werden, sie kränkeln, werden für Schadorganismen anfällig, bilden Totholz oder sterben ab.

Regensburg steht mit den Folgen der Klimakrise für den städtischen Baumbestand nicht alleine da. Ähnliche Folgen sind überall und ganz besonders in den Städten zu beobachten. Für die Zukunft sind deshalb zunehmend schwierige Bedingungen für Bäume zu erwarten.

Die geplanten Baumfällungen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Überwiegend geht es um Bäume mit Krankheiten oder Morschungen. Häufig sind sie von holzzerstörenden Pilzen wie dem Brandkrustenpilz oder dem Hallimasch befallen. Neu breiten sich Pilzarten wie Rußrindenpilz, Rindensprenger oder Münzförmiger Kohlenpilz aus. Sie profitieren, leider zu Lasten des Baumbestands, von den Klimaveränderungen der letzten heißen Jahre. Dazu kommen schon seit längerem Krankheiten wie Eschen- oder Lindentriebsterben.

Der Holzabbau durch bestimmte Pilzarten kann zu erheblichen Risiken für die Stand- oder Bruchsicherheit von Bäumen führen.

 

Nachpflanzungen liegen über den Anforderungen der Baumschutzverordnung

Für die Bäume, die unter die Baumschutzverordnung fallen, ist eine Fällgenehmigung des städtischen Umweltamts erforderlich. Diese liegt für alle Bäume vor. Als Ausgleich für genehmigte Fällungen werden Nachpflanzungen gefordert. Das Gartenamt wird dafür etwa 200 Jungbäume pflanzen.

Neue Bäume werden mit Blick auf die Zukunft entsprechend ihrer Eignung für geänderte Klimabedingungen gewählt. Die Pflanzgruben und Baumstandorte werden möglichst groß angelegt, um auch auf diese Weise günstigere Bedingungen für die Bäume zu schaffen.

 

Lebensverlängernde Maßnahmen helfen irgendwann nicht mehr

Das Gartenamt bemüht sich so lange wie möglich um den Baumerhalt. Baumpflege dient der Gesunderhaltung und Lebensverlängerung von Bäumen. Maßnahmen wie Kronenentlastungsschnitte, der Einbau von Kronensicherungen oder Bodenverbesserungen im Wurzelbereich unterstützen diese in ihrem Weiterbestand. Wenn die Bäume trotz aller Hilfe nicht mehr ausreichend stand- oder bruchsicher sind, müssen sie letztlich aus Sicherheitsgründen dennoch entfernt werden.

 

Baumkontrolle als Vorsorge

Regelmäßige Baumkontrollen und die laufenden Baumpflegearbeiten des Gartenamtes dienen dazu, mögliche Risiken zu mindern und Vorsorge für den städtischen Baumbestand der Zukunft zu treffen. Baumerkrankungen werden so frühzeitig erkannt und, wenn möglich, durch Pflegemaßnahmen im Griff gehalten.

Manche Symptome können allerdings nur Fachleute erkennen. Es kommt immer wieder vor, dass aus Sicherheitsgründen entfernte Bäume im Nachhinein von Laien für gesund gehalten werden, weil die Baumscheibe keine Morschungen zeigt. Das Gartenamt weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass keine gesunden Bäume gefällt werden, da sie für die Allgemeinheit viel zu wertvoll und wichtig sind.

 

Im Dörnbergpark werden die im Sommer begonnenen Baumpflegearbeiten fortgesetzt

Im Dörnbergpark werden die im Juli begonnenen nötigen Baumpflegearbeiten fortgesetzt. Unter anderem als Reaktion auf die immer wieder auftretenden langen Trockenzeiten der letzten Jahre haben etliche der alten Buchen gegen verschiedene holzzerstörende Pilze wie Hallimasch, Brandkrustenpilz, Rindensprenger oder Rindenkugelpilz schlechtere Abwehrkräfte. Dazu kommt noch der bekannte Befall mit Phytophthora, der Bäume ebenfalls schädigt. Auch das hohe Alter der Buchen spielt bei Holzabbau und geringerer Widerstandskraft eine gewichtige Rolle.

Das Zusammenwirken all dieser Faktoren führt zum Absterben und Einziehen vor allem der Oberkronen. Astpartien vertrocknen, die Belaubung wird schütter, die Kronensilhouette franst aus. Auch Laien können die „Krallenbildung“ an den oberen Ästen der Baumkronen gut erkennen.

Die Schäden wurden im Sommer durch ein Sachverständigenbüro festgestellt und die Arbeiten als sehr dringlich eingeschätzt. Aufgrund der Vogelbrutzeit konnten in einem ersten Schritt im Juli nur die dringendsten Maßnahmen erledigt werden. Jetzt, nachdem die Vogelbrutzeit abgeschlossen ist, folgen an etwa 50 Bäumen die schon damals angekündigten etwas weniger eiligen Maßnahmen. Die Arbeiten führt erneut eine erfahrene Fachfirma aus.

Damit die Baumpfleger problemlos arbeiten und sich auf die jeweiligen Problemstellen konzentrieren können, wird der Dörnbergpark im Zeitraum von etwa zwei Wochen teilweise mit Bauzäunen abgesperrt. Die Zäune werden ab Montag, 23. Oktober 2023, aufgestellt. Ab Dienstag, 24. Oktober, beginnen die eigentlichen Baumarbeiten, und der abgesperrte Parkteil ist dann für circa zwei Wochen nicht zugänglich.
Der nicht abgeschlossene Bereich des Dörnbergparks kann weiterhin genutzt werden.

Alle Besucherinnen und Besucher des Parks werden gebeten, die Absperrungen unbedingt zu beachten. Im Bereich der Baumarbeiten besteht Lebensgefahr durch herabfallende Baumteile.

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