
Di., 12.09.2023 , 14:48 Uhr
Regensburg: Neue Bienenart für Deutschland entdeckt
Erstmals in Regensburg wurde die Östliche Schlürfbiene von einem Masterstudenten in der Domstadt entdeckt.
In Deutschland sind aktuell 604 Wildbienenarten bekannt. Viele dieser Arten sind stark gefährdet oder in Deutschland sogar bereits ausgestorben. Es kommen aber auch immer wieder neue Arten hinzu.
Kürzlich wurde eine weitere Art, die Östliche Schlürfbiene (Rophites hartmanni), in Regensburg entdeckt. Der Masterstudent Robert Zimmermann von der Universität Regensburg stieß bei seiner Forschung im Rahmen seiner Masterarbeit auf diese Art.
Wie der Name bereits vermuten lässt, hat die Art ein östliches Verbreitungsgebiet und war bereits aus Linz (Österreich) bekannt.
Dass in Ausbreitung begriffene Insektenarten mit östlicher Verbreitung früh in Regensburg auftauchen, ist kein Zufall: Das Donautal als wärmebegünstigter Korridor ist als Einwanderungsweg für viele Arten bekannt. Für diese Migrationsroute spricht auch ein weiterer Fund der Art nahe Straubing.
Trotz dieser günstigen Lage Regensburgs überraschte der Fund den UR-Biologie-Masterstudenten Robert Zimmermann, der für seine Masterarbeit bei Prof. Dr. Erhard Strohm die hiesige Wildbienenfauna erforscht.
„Die Tiere passten zu keiner mir bekannten heimischen Art. Erst nachdem ich sie einem weiteren Experten vorlegte, konnte dieser bestätigen, dass es sich um eine neue Art für Deutschland handelte“, so Zimmermann zu seiner Entdeckung.
Zusammen mit der Ziest-Schlürfbiene (Rophites algirus) und der Späten Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus) sind nun drei Arten dieser Gattung in Deutschland heimisch. Die Arten sind auf den Pollen von Lippenblütlern (Lamiaceae) spezialisiert und besuchen besonders gerne aufrechten Ziest (Stachys recta), bzw. Schwarznessel (Ballota nigra).
Der Fund ist zusammen mit einer neuen bundesweiten Checkliste der Wildbienen in der Fachzeitschrift „Anthophila“ des Kompetenzzentrums Wildbienen erschienen.
Robert Zimmermann Universität Regensburg / MB