
Immer weniger Apotheken in Bayern
Vor allem auf dem Land gibt es in Bayern immer weniger Apotheken. Auch in dieser Branche gibt es einen Mangel an Nachwuchs und Fachkräften.
In Bayern gab es zuletzt in den 70er Jahren weniger Apotheken als im Moment. Auch im ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der Apotheken weiter gesunken, wie die Deutsche Presseagentur nach Angaben der Landesapothekerkammer mitteilt. Bayernweit gab es zwischen Januar und Ende Juni 51 Schließungen. Dem gegenüber stehen vier Neueröffnungen. 2.835 sind aktuell in Betrieb.
Schuld daran sei zum einen der Mangel an Nachwuchs und Fachkräften. Vor allem auf dem Land gestalte sich die Nachfolgersuche sehr schwierig. Wegen schlechter Bezahlung und der Bürokratie wollen immer weniger Menschen Apotheker werden. Im Juni hatten viele Apotheker auf die Probleme in ihrer Branche aufmerksam gemacht. Vom Bund sind aber erstmal keine höheren Vergütungen zu erwarten.
Die dpa-Mitteilung:
Die Zahl der Apotheken in Bayern ist auch im ersten Halbjahr 2023 weiter gesunken. Nach Angaben der Landesapothekerkammer wurden von Anfang Januar bis Ende Juni 51 Apotheken im Freistaat geschlossen, vier wurden im gleichen Zeitraum neu eröffnet. Damit waren Ende Juni noch 2835 Apotheken in Bayern in Betrieb – weniger waren es zuletzt 1979. Zunächst hätte das Portal «Apotheke Adhoc» berichtet.
Damit setzt sich nach Angaben der Landesapothekerkammer ein Trend aus dem Vorjahr fort. Im gesamten Jahr 2022 wurden in Bayern 89 Apotheken geschlossen, nur fünf wurden neu eröffnet.
Eine Ursache für den Rückgang ist laut einer Sprecherin der Landesapothekerkammer ein Mangel an Nachwuchs und Fachkräften. «Häufig wird kein Nachfolger gefunden, der die Apotheke übernimmt.» Davon seien vor allem ländliche Regionen betroffen. Dass der Nachwuchs fehle, liege vor allem an «überbordender Bürokratie» und daran, dass die Vergütungen zu gering seien.
Mit Schließungen hatten viele Apothekerinnen und Apotheker bundesweit an einem Protesttag im Juni darauf aufmerksam gemacht, dass die Honorare für die Abgabe von Arzneimitteln seit dem Jahr 2013 nicht angepasst wurden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Forderungen nach höheren Vergütungen schon zuvor eine Absage erteilt. Er äußerte Verständnis dafür, dass die Apotheken auf Honorarwünsche und andere Probleme hinwiesen. Mangels zusätzlicher Haushaltsmittel und steigender Beiträge für die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) gebe es die Spielräume dafür im Moment aber leider nicht.
dpa/MLi