
Regensburg: Bistum führt "Austrittstelefon" ein
Nach dem Münchner Missbrauchsgutachten, das auch den ehemaligen Papst Benedikt XVI. belastet, startet das Bistum Regensburg ein "Austrittstelefon". So wolle man die Menschen, die wegen der Veröffentlichung Gesprächsbedarf haben und einen Kirchenaustritt erwägen, erreichen.
In den letzten Tagen hätten sich im Bistum viele Menschen mit Mails und Anrufen gemeldet. „Die meisten waren empört und irritiert wegen der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München Freising und der Nachrichten über den emeritierten Papst Benedikt XVI.“, hieß es in der Mitteilung. „Der Gesprächsbedarf ist groß.“ Die Telefonaktion läuft bis zum 15. Februar.
Bereits vergangene Woche haben sich viele Städte in Bayern auf eine Flut an Kirchenaustritten vorbereitet. In der Stadt Regensburg werden ab Februar die Kapazitäten am Standesamt erhöht.
Das Missbrauchsgutachten hatte aufgezeigt, dass Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern im Erzbistum München und Freising über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt worden waren. Den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, heute Benedikt XVI., wird in dem Gutachten persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen. In etlichen Städten und Gemeinden rüsten sich die Standesämter nun für eine Flut von Kirchenaustritten.
Benedikt lehrte vor seiner Zeit als Münchner Erzbischof an der Universität in Regensburg. Er ist auch Ehrenbürger der Stadt.
Austrittstelefon des Bistums Regensburg
- Thomas Pinzer leitet das Seelsorgeamt des Bistums Regensburg. Sie erreichen ihn unter 0175/4334634
- Michael Weißmann ist Diakon und leitet die Caritas im Bistum Regensburg. Sie erreichen ihn Montag bis Samstag von 8:00 bis 18:00 Uhr unter 0151/73029484
- Thomas Schmid war viele Jahre Notfallseelsorger und leitet den Fachbereich Neuevangelisierung. Sie erreichen ihn Montag bis Samstag zwischen 10:00 und 12:00 und zwischen 15:00 bis 20:00 Uhr unter 0151/64091669
dpa/MS/MB