
"Markus will leben!" - Große Typisierungsaktion in Wolfsegg
Der 31-jährige Markus Metzger aus Wolfsegg hat Ende März die niederschmetternde Diagnose "Blutkrebs" bekommen. Nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten. Bislang konnte weltweit noch kein passender Spender für den jungen Mann gefunden werden.
SpVgg Wolfsegg und DKMS organisieren Typisierung
Markus stammt direkt aus Wolfsegg. Seine Freunde beschreiben Markus als einen geselligen und aufgeschlossenen Menschen. Ob als Mitglied in der Fußballabteilung des Sportvereins oder als zweiter Abteilungsleiter der Stockschützen engagiert er sich in der Gemeinde. Als Jugendleiter des Schützenvereins ist er außerdem aktiv. Zu seinen Hobbies zählt auch das Angeln.
Im Jahr 2014 diagnostizierten die Ärzte bei ihm Lymphknotenkrebs, den der 31-Jährige besiegen konnte. Erst vor kurzem ist er mit seiner langjährigen Freundin zusammengezogen - jetzt der nächste Schicksalsschlag.
Um Markus und anderen Patienten zu helfen, organisiert die SpVgg Wolfsegg gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Aktion, um neue potenzielle Stammzellspender zu gewinnen. Die Schirmherrschaft übernimmt Wolfseggs Bürgermeister Wolfgang Pirzer. Initiator ist Manfed Schmidt.
So können Sie Markus helfen
Am Samstag, den 30. April, findet die großangelegte Typisierungsaktion in Wolfsegg statt. Von 12 bis 17 Uhr können Sie sich in der Schulturnhalle, Kirchstraße 2, registrieren lassen.
Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Spender bei der DKMS registrieren lassen.
Während der Typisierung durchlaufen die Spender einen rund 15-minütigen Parcours. Dabei wird von den Freiwilligen entweder eine kleine Blutprobe (fünf Milliliter) oder ein Wangenschleimhautabstrich benötigt. Die Gewebemerkmale des Spenders können daraufhin in einem Fachlabor bestimmt werden. Dieser Vorgang ist sehr aufwendig und es dauert einige Wochen, bis die Ergebnisse vorliegen. Diese Daten werden anschließend anonym im Zentralen Knochenmarkspender-Register in Ulm gespeichert und stehen weltweit für Patientanfragen zur Verfügung. Sollten die Gewebemerkmale des potenziellen Spenders tatsächlich mit denen eines Patienten übereinstimmen, werden weitergehende Untersuchungsschritte eingeleitet. Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich Stammzellen zu spenden, beträgt etwa ein Prozent.
Die DKMS benötigt auch finanzielle Unterstützung. Die Registierung eines jeden neuen Spenders kostet der Deutschen Knochenmarkspenderdatei 40 Euro. Sie können auch an folgendes Konto spenden:
Raiffeisenbank Hemau-Kallmünz eG
IBAN
BIC
STICHWORT
DE20 7506 9061 0002 7234 25
GENODEF1HEM
Markus will leben
Das Wichtigste über Blutkrebs und die Stammzellenspende
Alle 16 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs, darunter viele Kinder und Jugendliche. Blutkrebs gilt als Sammelbegriff für eine Reihe bösartiger Erkrankungen des blutbildenden Systems.
Ohne medizinische Behandlung führt Blutkrebs zum Tod. Für viele Patienten ist eine Stammzelltransplantation die letzte oder einzige Chance auf Leben. Da höchstens 30 Prozent der Patienten einen geeigneten Stammzellspender innerhalb der Familie finden, ist der Großteil auf einen
Fremdspender, also einen Spender außerhalb der Familie, angewiesen. die DKMS registriert potenzielle Spender in ihrer Datei. Nur für rund ein Drittel der Blutkrebs-Patienten kann ein geeigneter Spender innerhalb der eigenen Familie gefunden werden.
Steht ein passender Spender zur Verfügung, erfolgt zunächst eine eingehende ärztliche Voruntersuchung, um gesundheitliche Risiken für Spender und Empfänger auszuschließen. Es gibt zwei Verfahren zur Gewinnung von Stammzellen: Die periphere Stammzellentnahme und die Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenkamm.