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Talisa-Michelle Reif

Regensburg: Innovatives Implantationssystem für Augenhöhlenfrakturen entwickelt

Neue Methode für Augenhöhlenfrakturen

Frakturen des Augenhöhlenbodens, häufig verursacht durch Stürze oder Unfälle, werden traditionell über das Unterlid behandelt. Diese Methode birgt Risiken wie die Beschädigung des Sehnervs. Ein neuartiger Ansatz, entwickelt von Prof. Dr. med. Thomas Kühnel am Universitätsklinikum Regensburg, ermöglicht den Zugang über die Kieferhöhle. Für diese Methode fehlte bisher ein geeignetes Implantationssystem.

Entwicklung des Implantatsystems

Dr. Moritz Burger widmete sich im Labor für Medizinprodukte an der OTH Regensburg der Entwicklung eines passenden Implantats und -systems. Mithilfe von CT-Scans und einem 3D-gedruckten Schädel wurde das Design optimiert. Das Implantat, das zunächst aufgerollt ist, kann durch einen Mechanismus millimetergenau an die Frakturstelle angepasst werden.

Zusammenarbeit mit Industriepartnern

Ein serientauglicher Prototyp wurde in Kooperation mit der Gerresheimer Regensburg GmbH gefertigt. Das innovative Implantat entfaltet sich über einen Betätigungshebel, drückt die Fraktur in die richtige Position zurück und kann bei Bedarf modelliert werden.

Ausblick und Markteinführung

Rund 1.500 solcher Operationen finden jährlich in Deutschland statt. Das Team um Dr. Burger strebt eine Markteinführung des Systems an, doch die Zulassung könnte bis zu fünf Jahre dauern. Ein Patent für die Entwicklung wurde bereits angemeldet.

Dieses bahnbrechende Implantationssystem könnte die Behandlung von Augenhöhlenfrakturen revolutionieren und die Komplikationsrate deutlich senken.

 

OTH Regensburg / TR

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