
Regensburg: Herzensprojekt der Familie Lála und der Hedwigsklinik
Die ehemaligen Eishockeynationalspieler Joe und Jirí Lála haben die Schirmherrschaft für das „Kawasaki-Herzensprojekt“ an der KUNO Klinik St. Hedwig übernommen. Ziel der Spendenaktion ist die Finanzierung eines speziellen Ultraschallgeräts, um das seltene Kawasaki-Syndrom besser diagnostizieren zu können.
Diagnose und Folgen des Kawasaki-Syndroms
Das Kawasaki-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die zu Entzündungen kleiner Blutgefäße in allen Organen führt. Unbehandelt kann dies eine Beteiligung der Herzkranzgefäße zur Folge haben, die im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt oder sogar zum Tod führt.
Ein Beispiel dafür ist der zweijährige Tim, der mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit und auffälligen Entzündungswerten in die Klinik kam. Die Untersuchungen bestätigten, dass seine Herzkranzgefäße entzündet waren.
Fortschritt durch neue Ultraschalltechnik
Dr. Stephan Gerling, Leiter der Kinderkardiologie an der Klinik St. Hedwig, hat eine innovative Ultraschalltechnik entwickelt, die es ermöglicht, die Wand der Herzkranzgefäße schonend zu untersuchen. Im Vergleich zu bisherigen Methoden erfordert diese Technik weder Röntgenstrahlung noch eine Narkose. Sie ist schmerzfrei und kann beliebig oft wiederholt werden.
Notwendigkeit eines neuen Ultraschallgeräts
Das für die Entwicklung dieser Technik genutzte Ultraschallgerät ist Teil eines abgeschlossenen wissenschaftlichen Projekts und steht der Klinik nicht mehr zur Verfügung. Um die Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Kawasaki-Syndrom weiterzuführen, benötigt die Klinik ein gleichwertiges Gerät im Wert von 80.000 Euro.
„Es freut mich sehr, dass wir mit der Regensburger Ultraschalltechnik einen Weg gefunden haben unseren kleinen Patienten belastende Untersuchungen zu ersparen und Veränderungen des Herzens früh erkennen und behandeln können.“ betont Prof. Dr. Michael Melter, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in der Hedwigsklinik, Direktor der Kinder-Uni-Klinik Ostbayern (KUNO) und Inhaber des Lehrstuhls für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg.
Unterstützung durch die Familie Lála
Die Brüder Joe und Jirí Lála setzen sich mit großem Engagement für das Kawasaki-Herzensprojekt ein. Joe Lála, der selbst als Kind am Kawasaki-Syndrom erkrankte, möchte auf die Krankheit aufmerksam machen und Spenden sammeln. Der Erlös der Aktion soll der Anschaffung des dringend benötigten Geräts dienen, um Kindern wie Tim eine bessere Diagnostik und Behandlung zu ermöglichen.
Wie geht es Tim heute?
Er durfte vor Kurzem nach Hause. Aber er muss sich noch eine Weile schonen. Erst wenn sich die Entzündungen der Herzkranzgefäße gut zurückgebildet haben, darf er wieder in die Kindertagesstätte und auf den Spielplatz.
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg / TK