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Regensburg: Debatte um ehemaliges Galeria Kaufhof-Gebäude

Die zukünftige Nutzung des ehemaligen Galeria Kaufhof-Gebäudes in der Regensburger Innenstadt sorgt für Diskussionen. Ein bislang unbekannter privater Käufer plant dort ein arabisch-islamisches Kulturkaufhaus, wie Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) mitteilte. In den vergangenen drei Wochen wurde das Thema in Regensburg hitzig debattiert.

 

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Unbekannter Käufer und fehlender Kontakt zur Stadt

Laut Maltz-Schwarzfischer habe der neue Eigentümer einen Teil des Gebäudekomplexes erworben. Ein direkter Kontakt mit ihm habe bislang nicht stattgefunden. Eine mögliche Nutzungsänderung müsste jedoch durch die Stadt genehmigt werden.

In ihrer Neujahrsansprache betonte die Oberbürgermeisterin die Notwendigkeit eines Dialogs: „Das Gespräch mit der Stadt ist nötig. Bislang wurden alle unsere Kontaktangebote unbeantwortet gelassen. Das muss sich ändern.“ Am Donnerstagabend wurde das Thema über Stunden im Stadtrat diskutiert – größtenteils nicht-öffentlich.

 

Vorkaufsrecht der Stadt Regensburg

Die Stadt Regensburg besitzt ein grundsätzliches Vorkaufsrecht für die Immobilie. Diese Option könne bis zum 10. März ausgeübt werden. Sollte sich die Stadt dazu entscheiden, könnte sie das Gebäude nicht zum ursprünglichen Kaufpreis, sondern zum Verkehrswert erwerben. Dieser wird derzeit vom Gutachterausschuss ermittelt.

Das Kaufhaus aus den 1970er Jahren umfasste rund 12.600 Quadratmeter Verkaufsfläche und galt lange als ein „Flaggschiff des Einzelhandels“ in Regensburg. Seit August 2024 steht es fast vollständig leer. Die Stadt hatte ursprünglich ein multifunktionales Nutzungskonzept angestrebt, für das eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden sollte.

 

Kritik an der öffentlichen Debatte

Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer äußerte Bedenken hinsichtlich eines islamischen Kulturkaufhauses in dieser Größenordnung an diesem Standort. Gleichzeitig kritisierte sie die teils harten Reaktionen auf das Vorhaben. In Regensburg lebten viele Muslime, die zur Gesellschaft beitrügen, Steuern zahlten und Geschäfte führten. Die hitzige Debatte dürfe die Gesellschaft nicht weiter spalten oder Vorbehalte fördern.

dpa/MF

 

 

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