
Ostbayern: Floristinnen im Dauer-Einsatz – IG BAU fordert bessere Arbeitsbedingungen
In Ostbayern arbeiten Hunderte Menschen in der Floristik-Branche – meist Frauen. Trotz der Kreativität des Berufs sind die Arbeitsbedingungen hart: Sechs-Tage-Wochen, wenige Urlaubstage und unbezahlte Überstunden gehören vielerorts zum Alltag. Die Gewerkschaft IG BAU Niederbayern fordert jetzt spürbare Verbesserungen und einen neuen Tarifvertrag.
Über 200 Beschäftigte in Ostbayerns Blumengeschäften
Insgesamt sind es mehr als 200 Beschäftigte, die in den Blumengeschäften in der Region arbeiten:
- Im Landkreis Kelheim über 60 Floristinnen und Floristen,
- Im Landkreis Regensburg über 40
- In der Stadt Regensburg über 70
- Im Landkreis Cham mehr als 30 Beschäftigte.
Sie gestalten Sträuße, Kränze, Gestecke und Brautschmuck, dekorieren Schaufenster, Verkaufsräume und sogar Hotel-Foyers. „Die Jobs in den Blumenläden sind überwiegend in Frauenhand“, erklärt David Tabach von der IG Bauen-Agrar-Umwelt.
IG BAU fordert: 5-Tage-Woche und 32 Tage Urlaub
Laut Tabach arbeiten viele Floristinnen aktuell sechs Tage pro Woche und haben nur 24 Urlaubstage im Jahr. „Das ist ein klassischer ‚Auspower-Job‘“, betont der Gewerkschaftsvertreter. Die IG BAU Niederbayern will deshalb die Fünf-Tage-Woche und 32 Urlaubstage jährlich in der Floristik-Branche durchsetzen.
Außerdem kritisiert die Gewerkschaft, dass Überstunden häufig nicht mit Zuschlägen vergütet werden. Auch hier fordert die IG BAU verbindliche Regelungen und will in Verhandlungen mit dem Fachverband Deutscher Floristen (FDF) treten.
Viel Verantwortung und hohe Belastung im Alltag
Die IG BAU verweist auf das umfassende Arbeitspensum: Von Taufen, Hochzeiten bis zu Beerdigungen – Floristinnen begleiten mit ihrer Arbeit zentrale Lebensereignisse. Besonders an Feiertagen sei die Belastung hoch. Neben handwerklichem Geschick sei auch wirtschaftliches Know-how gefragt: Einkauf, Warenbedarf und Preiskalkulation gehören zum Berufsalltag.
David Tabach betont: „Eine Floristin braucht deutlich mehr als nur einen grünen Daumen.“ Die Gewerkschaft fordert deshalb, dass diese Arbeit mehr Anerkennung – auch in Form besserer tariflicher Regelungen – erfährt.
PM Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt / LB