Lohberg: Große Katastrophenschutzübung am Osser mit 1.300 Einsatzkräften erfolgreich durchgeführt
Rund 1.300 Einsatzkräfte aus verschiedenen Hilfsorganisationen haben in Lohberg an einer zweitägigen Katastrophenschutzübung teilgenommen. Im Mittelpunkt der Übung stand ein angenommener Großbrand im Osser-Gebiet, der sich über unwegsames Gelände bis in grenznahe Regionen ausbreitete. Die Übung diente dem Training der Zusammenarbeit sowie der Optimierung von Einsatztaktik und Kommunikation.
Großbrand im unwegsamen Gelände als Übungsszenario
Das fiktive Brandgeschehen spielte sich im schwer zugänglichen Gelände rund um den Großen Osser ab. Ziel der Übung war es, unter möglichst realistischen Bedingungen die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, BRK, THW, Polizei und weiteren Organisationen zu verbessern. Auch internationale Kooperation wurde geübt – so waren Einsatzkräfte aus Niedersachsen und Tschechien mit eingebunden.
Aufwändige Löschwasserversorgung über mehrere Kilometer
Zur Brandbekämpfung wurden mehrere Förderleitungen aufgebaut. Eine Doppelleitung führte von Lohberg über Eggersberg bis ins Schadensgebiet. Eine zweite Leitung mit HFS-Systemen verlief vom Speichersee am Großen Arber rücklings der Hindenburgkanzel zum Parkplatz Scheibe, wo ein 50-Kubikmeter-Pufferbehälter eingerichtet wurde. Von dort aus wurde eine weitere Leitung ins Brandgebiet gelegt. Geländegängige Fahrzeuge verlängerten diese bis in schwer erreichbare Areale.
Zusätzliche Brandherde erforderten weitere Maßnahmen
Ein durch Funkenflug ausgelöstes Spotfeuer im Bereich Scheibenhäusl sowie eine weitere Brandausbreitung unterhalb des Lohberger Steindls machten zusätzliche Maßnahmen notwendig. Auch hier war das Gelände schwierig, sodass nur geländegängige Fahrzeuge eingesetzt werden konnten.
Wasserentnahme auch am Huberweiher – Unterstützung aus Tschechien
Ein weiterer Punkt der Übung war die Wasserentnahme am Huberweiher in Lohberg. Dort wurden Großtanklöschfahrzeuge aus Tschechien befüllt und in den Löschvorgang eingebunden.
Sechs Einsatzabschnitte für gezielte Koordination
Das Einsatzgebiet war in sechs Abschnitte aufgeteilt. Gegen 14 Uhr am zweiten Übungstag war an allen Stellen Wasser an den Strahlrohren verfügbar und eine effektive Brandbekämpfung im Gange. Die gesetzten Übungsziele wurden erreicht, und es mussten keine weiteren Kräfte nachalarmiert werden.
BRK und THW im Einsatz für Versorgung und Betreuung
Ein Schwerpunkt des BRK lag im Bereich Scheibe, wo ein Sammelplatz für Verletzte eingerichtet war. Hier wurde eine Wandergruppe, die sich im fiktiven Brandgebiet verlaufen hatte, medizinisch versorgt. Das THW war ebenfalls im Einsatz, unter anderem zur Verpflegung der Einsatzkräfte. In diesem Bereich wurden unter anderem 1.200 Essen, 1.800 Liter Getränke und 1.500 Wurst-Käse-Semmeln ausgegeben.
Polizei stellt „Brandstifter“ – Einsatzleitung im Dorfstadl
Die Polizei konnte im Rahmen der Übung einen simulierten Brandstifter festnehmen. Die Einsatzleitung unter dem örtlichen Kommandanten koordinierte die Maßnahme vom Lohberger Dorfstadl aus.
Zahlen und Beteiligung
Insgesamt waren 813 Feuerwehrkräfte mit 132 Fahrzeugen, sowie weitere 158 Einsatzkräfte anderer Organisationen mit zusätzlichen Fahrzeugen beteiligt. Kreisbrandrat Michael Stahl bezifferte die Gesamtstärke der Übung auf 971 Personen mit 167 Einsatzmitteln. Darunter waren auch 370 Kräfte aus anderen Landkreisen.