
Bayern: Laut Gerlach gut für künftige Pandemien gewappnet
Fünf Jahre nach der ersten bestätigten Corona-Infektion zieht Bayerns Gesundheitsministerin eine positive Bilanz der daraus gezogenen Konsequenzen - anders als Jens Spahn.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) sieht den Freistaat gut gerüstet für mögliche zukünftige Pandemien. Anlässlich des fünften Jahrestages des ersten bestätigten Corona-Falls in Deutschland betonte sie, dass Bayern aus der Pandemie-Erfahrung wichtige Lehren gezogen habe.
Der erste Corona-Fall in Deutschland
Am 27. Januar 2020 meldete das bayerische Gesundheitsministerium die erste Corona-Infektion Deutschlands. Betroffen war ein damals 33-jähriger Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto, der sich während eines Firmenseminars bei einer chinesischen Kollegin angesteckt hatte. Dieser Fall markierte den Beginn der Pandemie in Deutschland und stellte die Behörden vor eine völlig neue Herausforderung.
Maßnahmen und Lehren aus der Pandemie
Judith Gerlach verwies auf konkrete Fortschritte in Bayern:
- Effizientes Abwasser-Monitoring zur frühzeitigen Erkennung von Infektionswellen.
- Einrichtung einer Taskforce am Landesamt für Gesundheit.
- Aufbau eines Pandemiezentrallagers für Schutzausrüstung, um Engpässe zu vermeiden.
Auch die Bevölkerung habe durch die Pandemie ein stärkeres Bewusstsein für Hygiene und Infektionsprävention entwickelt. Die allgemeinen Hygiene- und Verhaltensregeln seien ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitsschutzes geworden.
Kritik von Jens Spahn
Ganz anders bewertet der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Lage. In einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ äußerte er scharfe Kritik: „Fünf Jahre nach Beginn der Pandemie sind wir nicht besser vorbereitet als 2020.“ Er bemängelte unter anderem den schlechten Stand der Digitalisierung in den Gesundheitsämtern sowie fehlende Vorräte an Masken, Beatmungsgeräten und Medikamenten.
dpa / MF
Foto: Symbolbild