
Bayern: Corona fordert vom Bund Abstimmung über Reisende aus China
Wegen der Corona-Welle in China fordert Bayern vom Bund eine zeitnahe Abstimmung mit den Ländern über mögliche Auflagen für Reisende aus China.
«Die aus China berichtete sehr hohe Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 birgt in Verbindung mit der Aufhebung von Isolationsmaßnahmen und Reisebeschränkungen die Gefahr, dass neue Virusvarianten entstehen und sich unkontrolliert verbreiten», teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag in München mit. Deutschland solle China zudem Unterstützung mit Impfstoffen anbieten.
Eine objektive Einschätzung der tatsächlichen Infektionslage werde durch einen Mangel an transparenten Daten erschwert, sagte Holetschek. Er verwies darauf, dass unter anderem die USA und Italien bereits reagiert und etwa einschränkende Regelungen für Einreisen aus China getroffen haben. Er habe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einem Schreiben gebeten, dieses Thema in der Sitzung der Bund-Länder-Gruppe für die Krankenhausreform am 5. Januar auf die Tagesordnung zu setzen.
Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung besorgniserregender Varianten des Coronavirus im Rahmen der Einreise von Personen in die Bundesrepublik werden in der Coronavirus-Einreiseverordnung des Bundes geregelt. Diese sieht für Personen, die aus einem Virusvariantengebiet einreisen, eine Anmelde-, Absonderungs- sowie PCR-Testnachweispflicht vor. Derzeit sind keine Staaten – auch nicht China – als Virusvariantengebiete eingestuft.
Nach fast drei Jahren strikter Vorkehrungen hatte Chinas Führung am 7. Dezember abrupt ein Ende seiner umstrittenen Null-Corona-Politik verkündet. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Wissenschaftler warnen, die Corona-Welle könnte neue Varianten hervorbringen, die dann ihren Weg in andere Länder finden würden.
dpa