Die Ergebnisse wurden in der international anerkannten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Die Untersuchung analysiert am Beispiel von Marokko, wie grüner Wasserstoff gleichzeitig zur Energiewende, zur Versorgung der Bevölkerung und zum internationalen Handel beitragen kann.
Strategische Nutzung erneuerbarer Energien
Die Studie zeigt, dass sich nationale Energieressourcen gezielt einsetzen lassen: Marokko könnte durch die Produktion von grünem Wasserstoff seine Energiewende vorantreiben, die Bevölkerung mit bezahlbarem Strom versorgen und wirtschaftliche Chancen durch den Export schaffen. Wichtig ist dabei, dass die Wasserstoffproduktion an Zeiten mit hohem Angebot an Solar- oder Windenergie gekoppelt wird – etwa an sonnenreichen Tagen oder bei starkem Wind.
Regensburger Expertise mit internationaler Zusammenarbeit
Die wissenschaftlichen Arbeiten wurden von Leon Schumm und Prof. Dr. Michael Sterner an der Forschungsstelle FENES der OTH Regensburg durchgeführt. Beteiligt waren außerdem die TU Berlin, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, das Fraunhofer IEG sowie Universitäten in Edinburgh und Pisa. Die Studie ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „H2Global meets Africa“.
Open-Source-Modell beschleunigt Forschung
Die Modellierung basiert auf dem frei zugänglichen Open-Source-Modell PyPSA-Earth, das verschiedene Bereiche wie Strom, Wasserstoff, Verkehr, Industrie und Wärme integriert. Insgesamt wurden 264 Szenarien berechnet, um verschiedene Kombinationen von Klimaschutz, Exportmengen und Regulierungen zu bewerten. Das Modell ist öffentlich verfügbar und wurde international weiterentwickelt.
Konkrete Empfehlungen für Politik und Planung
Die Ergebnisse geben der Politik klare Handlungsempfehlungen. Sie zeigen, wie zeitliche Regeln für die Wasserstoffproduktion zur Reduktion von Emissionen, zur Stabilisierung von Strompreisen und zur Steigerung der Akzeptanz von Wasserstoffprojekten beitragen können. Die Erkenntnisse sind nicht nur für Marokko, sondern auch für andere potenzielle Exportländer relevant und fließen bereits in weitere Forschungsprojekte zur Wasserstoffstrategie in Afrika ein.
Beitrag zur globalen Klimagerechtigkeit
Die Studie betont, dass grüner Wasserstoff kein Privileg des globalen Nordens sein darf. Mit der richtigen Regulierung könne ein fairer Ausgleich zwischen internationalem Handel und lokaler Energieversorgung entstehen – ein zentraler Baustein für globale Klimagerechtigkeit.
Pressemitteilung OTH Regensburg / MF