„Ich werde sie bewahren, vor Schaden und willkürlichem Unrecht […] Heilig und rein werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.“
Diese Worte aus dem Eid des Hippokrates stehen für ärztliche Ethik und Menschlichkeit. Doch während des NS-Regimes wurde dieses Versprechen in grausamer Weise gebrochen. Im Rahmen des Euthanasieprogramms der Nazis wurden Hunderttausende Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen systematisch ermordet – darunter auch die Schierlingerin Therese Wallner.
Wegen einer psychischen Erkrankung brachten ihre Eltern Therese Wallner in die Heil- und Pflegeanstalt Deggendorf. Eine Behandlung erhielt sie dort nie. Zwei Jahrzehnte später wurde sie in die Anstalt Regensburg verlegt. Von dort aus wurde sie am 4. November 1940 gemeinsam mit anderen Patientinnen und Patienten in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz transportiert – und noch am selben Tag in einer Gaskammer ermordet.
Zum 85. Todestag von Therese Wallner fand in ihrem Heimatort Schierling eine Gedenkfeier statt. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner nahm daran teil. In allen Redebeiträgen war deutlich zu spüren, wie wichtig das Erinnern an die Opfer der NS-Verbrechen ist – besonders in Zeiten, in denen das politische Klima rauer wird.
Passend zum Motto des Abends erinnerten die Rednerinnen und Redner eindringlich daran: „Nie wieder ist jetzt.“