Unter der Leitung von Landrätin Tanja Schweiger befasste sich das Gremium – das in den Räumen des Gymnasiums Lappersdorf tagte – unter anderem mit der Frage, ob der Landkreis ein drittes Gymnasium benötigt. Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus und empfahl dem Kreistag für dessen Sitzung im Dezember, die Verwaltung mit der Konkretisierung der Planungen für einen dritten Gymnasiumsstandort zu beauftragen.
Hintergrund für diese Entscheidung waren die aktuelle Entwicklung der Schülerzahlen, die Ergebnisse der neuen Schulbedarfsplanung sowie der hohe Handlungsdruck auch bei der Stadt Regensburg, wie er in einem Schreiben der Stadt mit der Grobskizzierung hoher Kostenbeteiligungen des Landkreises an städtischen Schulbaumaßnahmen deutlich zum Ausdruck kam. All dies führte in der Gesamtbewertung und unter Abwägung aller relevanten Gesichtspunkte zu der jetzigen Handlungsempfehlung, den Prozess zur Errichtung eines dritten Gymnasialstandorts im Landkreis zu konkretisieren. Und zwar für den Standort Obertraubling, für den ein bereits im Eigentum des Landkreises stehendes Grundstück zur Verfügung steht, für den kein intensiver – und ergebnisoffener – Abstimmungsprozess mit Nachbarlandkreisen erforderlich ist und der einen bestmöglichen Entlastungseffekt durch die unmittelbare Nähe zur Stadt Regensburg – etwa in Bezug auf die Stadtteile Burgweinting und Harting – gewährleistet.
Die Schulentwicklungsprognose bis 2034 zeigt ein starkes Wachstum, insbesondere an den Gymnasien Neutraubling (+840) und Lappersdorf (+445). Bei den Realschulen fällt der Zuwachs moderater aus, bleibt aber ebenfalls spürbar. Aus der Prognose können für die landkreiseigenen Schulen folgende Schlussfolgerungen gezogen werden:
Am Schulzentrum Parsberg stehen Sanierungen der Sportanlagen mit einem Landkreisanteil von etwa 225.000 Euro an. Bei der Generalsanierung des Gymnasiums Parsberg kommt es zu Verzögerungen sowie zu Kostensteigerungen; die Fertigstellung ist nun für Ende 2027 geplant.
Beim Gymnasium Lappersdorf kommen die Arbeiten für die Dachterrassen-Einhausung gut voran, die Fertigstellung ist Ende 2025 vorgesehen. Parallel laufen die Vorbereitungen für den Modulbau, der 2026 startet, und zum Schuljahresbeginn 2026/27 abgeschlossen sein soll. Mit beiden Maßnahmen werden insgesamt acht neue Unterrichtsräume geschaffen.
Der Bau des neuen Schulschwimmbades in Regenstauf kann voraussichtlich im ersten Quartal 2027 fertiggestellt werden. Es wird als barrierefreie Doppelübungsstätte auch Vereinen zur Verfügung stehen. Mit einem Investitionsvolumen von 19,5 Millionen Euro ist es ein zentrales Projekt für den Schulstandort Regenstauf.
Am Schulzentrum Regenstauf entstehen zudem neue Hart- und Beachvolleyballplätze, die Kosten belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro. Für das alte Realschulgebäude werden Sanierungsoptionen vorbereitet; vorgesehen sind eine Sanierung des Daches sowie eine komplette Neuverkabelung für die Realschule sowie das Sonderpädagogische Förderzentrum. Die neue Dreifachsporthalle in Regenstauf wird im ersten Quartal 2026 fertiggestellt werden können.
Die Analyse zum Realschulstandort im westlichen Landkreis kommt erneut zu dem Ergebnis, dass das Schülerpotential mit 400 Kindern für eine neue Realschule nicht ausreicht. Eine zusätzliche Schule würde zudem bestehende Standorte wie Parsberg oder Riedenburg schwächen. Daher sieht die Landkreisverwaltung aktuell weiterhin keinen unmittelbaren Handlungsbedarf – die Bedarfssituation wird aber weiter beobachtet.
Beim Gymnasium Neutraubling laufen der Erweiterungsbau und die Fertigstellung der Tiefgarage. Die Bauarbeiten sind weitgehend im Plan, nach heutiger Einschätzung wird die Fertigstellung im ersten Quartal 2026 erfolgen können.
Die Digitalisierung an Schulen wurde in den letzten Jahren durch verschiedene Förderprogramme der Bayerischen Staatsregierung und des Bundes unterstützt. Der Landkreis hat an vielen Programmen teilgenommen; insgesamt so etwa 4,37 Millionen Euro an Fördermitteln akquirieren können, was eine erhebliche Entlastung des Landkreishaushalts bedeutete. Allein beim Digitalpakt 2019–2024 hat der Landkreis rund 2,1 Millionen Euro Fördermittel genutzt, um die IT-Infrastruktur an Schulen zu modernisieren. Trotz großer Fortschritte bleibt die regelmäßige Erneuerung der digitalen Ausstattung eine Daueraufgabe, weshalb bereits Anschlussförderungen geplant sind. Die Digitalisierung an Schulen wurde insgesamt massiv ausgebaut – durch Glasfaser, WLAN, digitale Tafeln und Endgeräte. Zahlreiche Förderprogramme wie „Digitales Klassenzimmer“, Adminförderung oder das Medien- und KI-Budget sorgten für zusätzliche Unterstützung. Dennoch bleiben steigende Lizenzkosten und die notwendige Verstärkung der IT-Administration weiterhin große Herausforderungen. Und auch der Verwaltungs- und Bürokratieaufwand, um sich an den Förderprogrammen beteiligen zu können – so die einhellige Meinung des Ausschusses – sei sehr hoch. Stattdessen auf pauschale Zuweisungen zu setzen, würde eine erhebliche Verwaltungsvereinfachung bedeuten.
PM Landkreis Regensburg / FC