Die Zahl liegt nur leicht unter dem bisherigen Rekordniveau. Gründe dafür sind unter anderem die hohe Attraktivität bayerischer Hochschulen – auch international.
Im aktuellen Wintersemester sind 405.115 Studentinnen und Studenten an den Universitäten und Hochschulen in Bayern eingeschrieben. Das sind rund 8.000 weniger als im Vorjahr, als ein Rekordwert erreicht wurde. Ein möglicher Grund: der fehlende Abiturjahrgang infolge der Umstellung vom G8- auf das G9-Modell. In diesem Jahr legten nur etwa 5.900 Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfung ab.
Laut Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) ist der Rückgang jedoch kaum spürbar, weil die Studienplätze vermehrt durch Bewerberinnen und Bewerber aus dem In- und Ausland besetzt werden. Bayerns Hochschulen seien so international wie nie zuvor, betonte Blume nach einer Kabinettssitzung in München.
Blume widersprach zudem Vorwürfen, in Bayern werde im Bereich Wissenschaft und Forschung gespart. Vielmehr gebe es Rekordinvestitionen von 7,2 Milliarden Euro im Hochschulbereich – ein Anstieg um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2018. Dennoch räumte der Minister ein, dass es Sanierungsbedarf gebe, etwa bei Gebäuden in Regensburg.
Von den insgesamt 405.115 Studierenden sind 253.420 an Universitäten und 151.695 an Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen eingeschrieben. Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger liegt bei 61.157. Besonders auffällig: 51,2 Prozent der Erstsemester sind Frauen.
Die Opposition im Bayerischen Landtag äußert scharfe Kritik an der Darstellung der Lage. Katja Weitzel (SPD) bemängelt marode Gebäude, gekürzte Bibliotheksöffnungszeiten sowie gestrichene Tutorien und Seminare. Auch studentische Hilfskräfte würden aus Kostengründen nicht mehr beschäftigt.
Verena Osgyan von den Grünen wirft der Staatsregierung vor, mit Leuchtturmprojekten von grundlegenden Problemen abzulenken. Anstatt die Lehre angemessen zu finanzieren, würden neue Bauprojekte angekündigt – zur Qualität der Lehre verliere Blume jedoch kein Wort.
dpa / MF